Die Stiftung United Internet for UNICEF unterstützt gemeinsam mit der Bill Gates Foundation ein Forschungsprojekt, das die Praxis der Kinderehen beenden möchte.

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Zusammen mit der UNICEF-Zentrale in New York und dem Forschungsinstitut der Universität Kalifornien in San Diego (UCSD) sucht die Stiftung United Internet for UNICEF nach langfristigen und nachhaltigen Lösungen. Die aktuelle Studie soll helfen, Kinderehen in den kommenden Generationen komplett zu beenden.

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Sozialer Wandel im Kampf gegen Kinderheirat

Das "Center on Gender Equity and Health" (GEH) der Universität in San Diego untersucht hierfür die verschiedenen Faktoren, die zur Förderung von Kinderehen beitragen.

So begünstigen nach ersten Ergebnissen nicht nur extreme Armut oder mangelnde Bildung die Kinderehen. Insbesondere haben auch geschlechtsbasierte Gewalt, fehlende Gleichberechtigung, ökonomische Abhängigkeit und traditionelle soziale Normen grundlegende Auswirkungen.

Hier setzen neue Programme an: "Communication for development" (C4D) – Kommunikation für Entwicklung möchte gemeinsam mit den Gemeinden, mit allen Beteiligten, neue Wege finden, Kinderheirat zu vermeiden.

Kommunikation für Entwicklung

Dieser Prozess setzt auf zwei Kernelemente. Zum einen soll Wissen, das zur Reduzierung von Kinderehen beiträgt, entwickelt und verbreitet werden. Zum anderen sollen Bemühungen von Fürsprechern unterstützt und die Politik informiert werden.

Damit Kinderehen dauerhaft der Vergangenheit angehören, werden insbesondere zwei Herangehensweisen vorangetrieben: Mit den gewonnenen Informationen wird regional, national und global ein Dialog über die Reduzierung der Kinderehen geführt. Interessenvertreter können mit diesen Materialien arbeiten und Herausforderungen in den einzelnen Regionen direkt angehen.

Ebenso können die Mitarbeiter von UNICEF und ihren Partnern zielgerichteter vorgehen, um ganzheitliche Kampagnen gegen Kinderheirat und für Gleichberechtigung in den Gemeinden zu entwickeln.

Wissenschaft und UNICEF gehen Hand in Hand

Verschiedene Wissenschaftsinstitute sind schon seit vielen Jahren Partner von UNICEF und helfen dabei, globale Probleme zu lösen. Universitäten wie beispielsweise Harvard, Yale, Stanford und die UCSD sind Vorreiter in der Erforschung sozialer Verhaltensweisen und können mit ihrer Erfahrung einen wertvollen Beitrag leisten.

Grundsätzlich ist das Vorgehen bei unterschiedlichen Problemstellungen sehr ähnlich: Es werden für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt – sprich unglaubliche viele Daten gesammelt – und die Ergebnisse genau dokumentiert. Daraus entstehen neue Arbeitsweisen und -strukturen, die weltweit für UNICEF und alle Partner umgesetzt werden.

Weltweit erste Studie in diesem Umfang

Das "Center on Gender Equity and Health" (GEH) der Universität in San Diego will mit der Studie eine umfassende Informationsgrundlage schaffen.

Daraus können bessere Maßnahmen für die Arbeit von Hilfsorganisationen abgeleitet werden. Für sie ist es essentiell, die Grundlagen zu verstehen, um veränderte Verhaltensweisen und damit sozialen Wandel herbeizuführen.

Diese Studie wird als "White Paper" veröffentlicht, das sämtliche Organisationen wie auch "Girls Not Brides" zur Verfügung gestellt bekommen. Es ist weltweit die erste Studie in dieser Größenordnung.

Kinderehe: Alltag für 700 Millionen Mädchen und Frauen

Weltweit sind über 700 Millionen Mädchen und junge Frauen unter 18 Jahren bereits verheiratet.

Der ursprüngliche Ansatz, dass allein die Beseitigung von Armut und Bildungsrückständen Kinderheirat reduzieren kann, hat sich als nicht ausreichend erwiesen.

Die Zahlen der letzten 25 Jahre zeigen, dass trotz umfangreicher Verringerung der Armut und einem Ausbau der Grundschulbildung, Kinderehen nur um weniger als 10 Prozent zurückgingen. Basierend auf den neuen Ergebnissen kann die Projektarbeit nun variiert und erweitert werden.

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