Das schwere Erdbeben in Nepal trifft hunderttausende Kinder. Während das gesamte Ausmaß der Schäden und die tatsächliche Zahl der Opfer noch lange nicht feststeht, hat UNICEF Nepal die Nothilfe gestartet.
Aus seinen lokalen Warenlagern stellt UNICEF Tabletten zur Wasseraufbereitung, Hygienepakete und Plastikplanen bereit. Als Teil des nationalen Katastrophenschutzes hilft UNICEF zusammen mit seinen Partnern und der Regierung Familien mit sauberem Trinkwasser, Nahrung und medizinischer Hilfe zu versorgen. Das UN-Nothilfeteam in Nepal schätzt, dass in den Gebieten, die stark oder sehr stark betroffen sind, rund 1,7 Millionen Menschen leben. Etwa 40 Prozent von ihnen sind Kinder; dies wären rund 680.000 Mädchen und Jungen. Auch heute morgen kam es zu starken Nachbeben.
Notstand wurde ausgerufen
"Das Erdbeben ist mit nichts vergleichbar, das ich jemals in meinen 57 Jahren erlebt habe," sagt Rupa Joshi, Mitarbeiterin von UNICEF Nepal. "Es war sehr stark und hat lange gedauert. Starke Nachbeben halten die meisten von uns wach. Ich leide mit all den Familien, die einen lieben Menschen verloren haben. Viele Leben wurden von einer Minute auf die andere ausgelöscht." UNICEF arbeitet mit einem großen Netzwerk von Partnern seit über 40 Jahren in Nepal. Die Hilfe muss rasch verstärkt werden, um die Kinder vor den Folgen der Katastrophe zu schützen.
Die Regierung hat UNICEF um Medikamente, medizinisches Gerät, Verbandszeug und Zelte gebeten. Der Notstand wurde ausgerufen und nationale und internationale Such- und Rettungsteams haben sich auf den Weg nach Nepal gemacht. In den Krankenhäusern wurde alles verfügbare Personal mobilisiert. In den nächsten Stunden und Tagen geht es vor allem darum, Verschüttete zu bergen und Verletzte zu versorgen. Gleichzeitig gilt es, die Versorgung der Menschen mit Wasser, Nahrung und Schutzutensilien zu organisieren. UNICEF kümmert sich dabei zusammen mit seinen Partnern besonders darum, die Kinder mit dem Nötigsten zu versorgen. Insbesondere Kinder aus armen Familien brauchen in dieser Situation die Hilfe und den Schutz von UNICEF. Die Folgen der Naturkatastrophe für diese Kinder sind noch nicht abzusehen. Jeder vierte Nepalese lebt in extremer Armut; jedes dritte Kind muss arbeiten.
Dicht besiedelte Gebiete betroffen
Die schweren Erdstöße mit der Stärke 7,8 trafen am Samstag 30 von 75 Distrikten Nepals. Einige Gebiete, in denen das Beben besonders stark war, sind dicht besiedelt – so die Hauptstadt Kathmandu sowie das Kathmandu-Tal. Das tatsächliche Zahl der Toten und Verletzten, der Obdachlosen und das Ausmaß der Zerstörungen der Infrastruktur wird erst nach und nach sichtbar werden. Die Telefonverbindungen sind vielerorts unterbrochen. Die Naturkatastrophe traf städtische Zonen genauso wie ländliche Gebiete. Besonders gefährdet waren Familien in einfachen Häusern aus nur leicht unbefestigten Ziegeln oder Bruchsteinen. Die Krankenhäuser sind überfüllt, Helfer berichten von vielen Verletzten. Viele Familien haben die Nacht bei nasskalten Temperaturen im Freien verbracht. Allein am Samstag wurden 16 Nachbeben der Stärke 5 registriert. Noch ist noch unklar, wie viele Familien obdachlos geworden sind. Die nepalesische Regierungen hat mit Vorbereitungen zur Einrichtung von Notlagern im Kathmandu-Tal begonnen.
UNICEF Deutschland ruft dringend zu Spenden für die Opfer des schweren Erdbebens in Nepal auf. Wenn auch Sie den betroffenen in der Region helfen wollen:
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