Frankfurt/Main - Konjunkturflaute, drohende Handelskonflikte mit dem neugewählten US-Präsidenten Trump, Preisverfall bei Büroimmobilien - die Bundesbank sieht gleich ein ganzes Bündel an Risiken für Deutschlands Banken. "Das Finanzsystem steht vor akuten Herausforderungen aufgrund geopolitischer Spannungen und einer schwachen Wirtschaft", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Michael Theurer bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts 2024 der Notenbank in Frankfurt.
Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA sorgt für zusätzliche Unsicherheit in der ohnehin schwächelnden deutschen Wirtschaft. Wahlsieger
Lasten bei Büroflächen
Auch die Krise bei Gewerbeimmobilien ist noch nicht vorbei. "Erhöhte Risiken gehen weiterhin vom Gewerbeimmobilienmarkt aus. Nach unserer Einschätzung ist die Wahrscheinlichkeit weiter sinkender Preise sehr hoch", sagte Theurer.
Weil wegen des Homeoffice-Trends weniger Büroflächen gebraucht werden, steht der Markt für diese Immobilien in vielen Ländern seit längerem unter Druck. Auch etliche Geschäfte stehen leer, weil Konsumenten reichlich im Internet einkaufen.
Zinswende gut verkraftet
Gut verkraftet hat das Finanzsystem nach Einschätzung der Bundesbank den stärksten Zinsanstieg der vergangenen 25 Jahre: Im Juli 2022 hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre jahrelange Politik der Null- und Negativzinsen beendet, um die Teuerungswelle zu brechen. Zehnmal in Folge schraubte die Notenbank in der Folge die Zinsen nach oben. Inzwischen hat die EZB die Leitzinsen im Euroraum wieder gesenkt.
Das deutsche Finanzsystem habe sich in den vergangenen zwölf Monaten als stabil erwiesen, stellt die Bundesbank fest. Theurer mahnt jedoch: "Auch wenn die hohen Kapitalquoten auf eine gute Resilienz des Bankensektors hinweisen, müssen Banken wachsam bleiben." © Deutsche Presse-Agentur
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