Frankfurt/Main - Bundesbank-Präsident Joachim Nagel befürchtet schwere Wohlstandseinbußen für Deutschland angesichts der von Donald Trump angekündigten Zollpolitik. "Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte uns das in Deutschland durchaus ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten", sagt Nagel der Wochenzeitung "Die Zeit". Das sei schmerzhaft, zumal die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr überhaupt nicht wachse und im kommenden Jahr wohl nur unter einem Prozent zulegen werde. "Kämen die neuen Zölle tatsächlich, könnten wir sogar in den negativen Bereich rutschen", meint Nagel.
Der designierte US-Präsident
Für die deutsche Wirtschaft kämen die Zollpläne von Trump zur Unzeit. Die Bundesregierung erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt 2024 das zweite Jahr in Folge leicht schrumpft und erst 2025 um 1,1 Prozent wächst. Die "Wirtschaftsweisen" sind in ihrem neuen Jahresgutachten deutlich skeptischer: Der Sachverständigenrat erwartet nur ein Mini-Wachstum von 0,4 Prozent im kommenden Jahr und senkte damit seine Prognose deutlich.
Sorge um deutschen Arbeitsmarkt
Bundesbank-Präsident Nagel ist zudem in Sorge über den deutschen Arbeitsmarkt. "Die Jobs, die wir in der Industrie verlieren, werden womöglich nicht mehr so problemlos wie bisher ersetzt durch neue Stellen im Dienstleistungsbereich." Das Beschäftigungsniveau sei noch immer außergewöhnlich hoch. "Aber inzwischen haben sich die Aussichten eingetrübt." © Deutsche Presse-Agentur
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