Der wichtigste deutsche Aktienindex Dax ist am Freitag um mehr als 5 Prozent auf 11.743,16 Punkte gefallen. Die Sorge um die Folgen der Coronavirus-Ausbreitung belasten seit Tagen die Finanzmärkte weltweit und haben am Morgen bereits die Börsen in Asien tiefer ins Minus gedrückt.
Mit einem Dax-Verlust von gut 12 Prozent seit dem vergangenen Freitag erleben die Anleger die schwärzeste Woche seit Beginn der Griechenland-Schuldenkrise im Sommer 2011. Das Rekordhoch aus der Vorwoche bei 13.795 Punkten scheint in der aktuellen Unruhe am Markt so schnell nicht wieder erreichbar.
WHO warnt vor "pandemischem Potenzial"
Das neuartige Coronavirus breitet sich nicht nur in Deutschland immer stärker aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte am Donnerstag, der neue Erreger habe "pandemisches Potenzial" und könnte ohne die richtigen Maßnahmen "außer Kontrolle geraten".
Auch wenn medizinische Fachleute wie der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, daran erinnern, dass bei der weit überwiegenden Anzahl der Infizierten nur erkältungsähnliche Symptome auftreten - die Folgen für die Wirtschaft sind schon jetzt unabsehbar.
Die Experten der Investmentbank JPMorgan rechnen aktuell erst Mitte März mit einem Höhepunkt der Erkrankungswelle - allerdings mit aller Vorsicht. Zu unterschiedlich und schwer vorhersehbar sei die Ausbreitung je nach Bevölkerungsdichte, medizinischem und hygienischem Standard oder auch nur dem Wetter.
Kurse an Asiens Börsen sacken ab
Auch an Asiens Börsen sackten am Freitag die Kurse weiter ab. Nachdem in New York der Dow Jones Industrial am Vortag fast 1.200 Punkte verloren hatte, stürzte auch der Nikkei-Index für 225 führende Werte an Asiens Leitbörse in Tokio am Freitag weiter ab.
Zum Handelsende notierte das Börsenbarometer einen satten Abschlag von 805,27 Punkten oder 3,67 Prozent und ging mit 21.142,96 Punkten ins Wochenende. Das ist der tiefste Schlussstand seit dem 5. September vergangenen Jahres.
Auch die Märkte in China gaben deutlich nach. Der Shanghai Composite Index büßte um 3,71 Prozent ein und notierte am Ende bei 2.880,30 Punkten. Der Shenzhen Component Index gab noch deutlicher um 4,80 Prozent auf den Schlussstand von 10.980,78 Punkten nach.
Die Kurse an der Seouler Aktienbörse brachen ebenfalls um mehr als 3 Prozent im Vergleich zum Vortag ein. Der Leitindex Kospi ging um 67,88 Punkte oder 3,3 Prozent auf den Schlussstand von 1987,01 zurück. © dpa
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