Die US-Börsen reagieren empfindlich auf die aktuellen Entwicklungen am Weltmarkt. Wegen großer Kursverluste wurde der Handel an der Wall Street vorübergehend ausgesetzt. Schuld ist nicht nur die Angst vor dem Coronavirus.

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Die panikartige Stimmung an den Weltbörsen ist am Montag auch auf die New Yorker Wall Street übergeschwappt. Nach panikartigen Verkäufen unmittelbar nach der Startglocke wurde der Aktienhandel für 15 Minuten unterbrochen.

Nach der Wiederaufnahme des Handels büßte der Dow Jones Industrial zuletzt gut sechs Prozent auf 24 299,02 Zähler ein und fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang 2019. In den vergangenen zwei Wochen hatte der Dow bereits fast elf Prozent verloren.

Der Index S&P 500 der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen stürzte um 5,7 Prozent auf 2.803,77 Punkte ein. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 5,1 Prozent auf 8.092,92 Zähler abwärts

Ölpreis-Kollaps und Corona-Angst

Auslöser waren der Kollaps des Ölpreises und die Verunsicherung über die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie. Für den Dow Jones ist der größte Kursrutsch seit zehn Jahren.

Damit hat sich der schon vor einigen Tagen begonnene Ausverkauf an den Börsen beschleunigt. Der Deutsche Aktienindex Dax sackte gleich zum Handelsstart deutlich unter die Marke von 11.000 Punkten. Am frühen Nachmittag lag der deutsche Leitindex 7,5 Prozent im Minus bei 10.670 Punkten. Die gesamten Gewinne aus dem vergangenen Jahr sind damit weg.

Zu den Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie kommt die Furcht vor einem Ölpreiskrieg. Der Preis für Rohöl brach um 30 Prozent ein. Händler sprachen angesichts des Crashs von einem "schwarzen Montag".

Auch Leitindex der Eurozone sackt ab

Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, sackte um 8,3 Prozent ab. Zuvor waren die Börsen in Asien eingebrochen. An der Leitbörse in Tokio sackte der Nikkei um mehr als 1.000 Punkte unter die Marke von 20.000 Punkten auf den tiefsten Stand seit 14 Monaten. Zum Handelsende notierte das Börsenbarometer einen Abschlag von 1.050,99 Punkten oder 5,07 Prozent beim Stand von 19.698,76 Zählern.

Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sagte: "Anleger fliehen aus allem, was Risiko hat." Die Kurse von Bundesanleihen stiegen dagegen deutlich. Auch der Euro legte zu, denn auch er gilt als sichere Anlage in unsicheren Zeiten. (afp/ank)

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