Die deutsche Wirtschaft zeigt weniger Bereitschaft, neues Personal einzustellen, das ist das Ergebnis einer Umfrage.
Die Bereitschaft der Unternehmen in Deutschland, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, ist laut Umfrage des Ifo-Instituts im Juli gesunken. Das vom Ifo berechnete Beschäftigungsbarometer sank auf 95,4 Punkte, nach 95,9 Punkten im Juni. Klaus Wohlrabe vom Ifo erklärte am Mittwoch, Grund sei die stagnierende Wirtschaftsentwicklung: "Wo Aufträge fehlen, wird auch kein zusätzliches Personal gebraucht."
In der Industrie blieb das Ifo-Barometer unverändert. Ein Abbau von Arbeitsplätzen werde aber von vielen Unternehmen diskutiert, so das Institut. Gleiches gelte für den Handel, wo zurückhaltende Konsumenten das Geschäft belasteten. Im Baugewerbe wird der Personalbestand trotz Krise vorerst konstant bleiben, wie die Unternehmen laut Umfrage angaben. Nur die Dienstleister stellen demnach teilweise noch neue Mitarbeiter ein – aber weniger als im Juni.
Unternehmen kündigen Stellenabbau an
In den vergangenen Wochen haben verschiedene Unternehmen teils massiven Stellenabbau angekündigt. Darunter etwa der Automobilzulieferer ZF oder das IT-Unternehmen SAP. Auch bei der Deutschen Bahn sollen in den kommenden Jahren etwa 30.000 Stellen wegfallen. Bereits im Juni ist die Anzahl der Arbeitslosen leicht gestiegen. Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit im Juni, bedingt durch saisonale Effekte.
In den vergangenen Jahren hatten allerdings Sondereffekte wie die Corona-Pandemie und die Aufnahme ukrainischer Kriegsflüchtlinge in der Statistik zu Sondereffekten geführt. Der Anstieg in diesem Jahr wird dagegen fast ausschließlich auf konjunkturelle Ursachen zurückgeführt. "Die Schwäche am Arbeitsmarkt hält weiter an", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles. "Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nahmen im Juni saisonbereinigt spürbar zu. Die Unternehmen sind weiter zurückhaltend bei der Suche nach neuem Personal", betonte Nahles. (afp/dpa/ras)
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