Aufgrund der gestiegenen Verbraucherpreise hatte die Bundesregierung für Studierende und Fachschülerinnen und -schüler ein Entlastungspaket geschnürt. Das Interesse daran scheint aber nicht bei allen gegeben zu sein.
Rund eine Million Studierende und Fachschülerinnen und -schüler haben bislang noch nicht die Einmalzahlung in Höhe von 200 Euro aus dem dritten Entlastungspaket des Bundes beantragt, obwohl sie einen Anspruch darauf haben. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Dienstag unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion.
Demnach übermittelten die Länder dem Bund verschlüsselte Daten für 3,62 Millionen Anspruchsberechtigte. Bis zum vergangenen Freitagmorgen seien rund 2,59 Millionen digitale Anträge eingegangen. Bis zum Tag davor sei an 2,58 Millionen Menschen Geld überwiesen worden.
Damit hätten seit dem Start des Antragsverfahrens Mitte März "circa 71,4 Prozent der Fachschülerinnen und Fachschüler sowie Studierenden den Antrag gestellt und circa 71,2 Prozent die Zahlung erhalten", erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Jens Brandenburg (FDP).
Union kritisiert Ampel für Organisation
Warum rund eine Million Berechtigte bislang keinen Antrag stellten, darüber könne das Ministerium nur spekulieren: Es sei zu vermuten, dass das Interesse in dieser Gruppe "nicht so groß" sei, hieß es weiter. Ein Teil der Berechtigten stehe zudem neben Ausbildung oder Studium bereits in einem Beschäftigungsverhältnis und habe so gegebenenfalls schon von der Einmalzahlung für Erwerbstätige profitiert.
Staatssekretär Brandenburg kündigte eine weitere Informationskampagne an, um nochmals über die Einmalzahlung zu informieren. Die Zahlung kann noch bis zum 30. September beantragt werden.
"Organisatorische Mängel" warf die Unionsfraktion im Bundestag der Ampel vor. Die Regierung hätte die Berechtigten besser und direkt informieren müssen, erklärte der forschungspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Jarzombek (CDU). "Statt nun eine Mail zu schreiben, wird eine Informationskampagne gestartet, die teurer sein wird als eine simple Mail", kritisierte er. (afp/the)
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