• Im Zuge der Zerschlagung von Real hat Kaufland 92 Filialen der Supermarktkette übernommen.
  • Auch der Online-Shop von Real gehört seit Neuestem dem Lebensmitteleinzelhändler.
  • Nun soll das Portal mit der Website "Kaufland.de" zusammengelegt werden.

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"Real.de" wird zu "Kaufland.de": Am 14. April soll der Online-Shop von Real mit dem von Kaufland zusammengelegt werden. Das geht aus einer Mitteilung von Kaufland hervor. Abseits davon ändert sich für Kunden durch die Umstellung aber kaum etwas.

Ehemalige Real-Kunden werden sich auf dem Online-Marktplatz auch weiterhin mit ihren bisherigen Zugangsdaten einloggen können. Die Webadresse "real.de" soll zudem nach dem Wechsel auch automatisch auf "Kaufland.de" weiterleiten.

Hintergrund des Webseiten-Umbaus ist die Zerschlagung der Real-Supermarktkette. Der russische Finanzinvestor SCP hatte die rund 270 deutschen Real-Filialen im vergangenen Jahr übernommen, um diese weiterzuverkaufen.

Kaufland macht Tempo bei Umbau von Real-Märkten

Im Dezember 2020 gab das Kartellamt Kaufland grünes Licht, 92 Real-Märkte zu übernehmen. Außerdem wechselten auch die Webseiten "Real.digital.de" und "Real.de" in den Besitz von Kaufland. Kaufland hatte sogar bis zu 101 Filialen übernehmen wollen. Doch bei neun Filialen stellten sich die Wettbewerbshüter quer.

Kaufland hat zudem bereits damit begonnen, Teile der übernommenen Real-Märkte in das eigene Filialnetz zu integrieren. An 15 Standorten sei dieser Prozess bereits abgeschlossen, wie eine Kaufland-Sprecherin der "Wirtschaftswoche" sagte. Neun weitere Märkte sollen in wenigen Tagen folgen.

Für Kaufland ist es die bisher größte Übernahme der Firmengeschichte. Das Unternehmen betreibt bisher bundesweit 670 Warenhäuser und gehört wie Lidl zur Schwarz-Gruppe, dem größten Lebensmitteleinzelhändler Europas.

Edeka und Kaufland bauen Vormachtstellung weiter aus

Neben Kaufland sicherte sich Edeka bislang den zweitgrößten Anteil der Real-Filialen. Ursprünglich wollte der Lebensmittelhändler 72 Märkte von Real übernehmen. Doch 21 Standorte wurden Edeka durch das Bundeskartellamt verwehrt.

Außerdem koppelte die Behörde die Übernahme von sechs der übrigen 51 Märkte an Auflagen. An den betroffenen Standorten muss Edeka Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Wettbewerber vermieten oder eigene Standorte vorher schließen.

Anders als Kaufland will Edeka sich beim Umbau der übernommenen Märkte aber mehr Zeit lassen. Laut Bericht der "Lebensmittelzeitung" soll am 11. Juni 2021 die erste ehemalige Real-Filiale unter neuem Namen in Kaiserslautern eröffnen.

Sowohl Edeka, als auch die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland stärken mit den Übernahmen ihre ohnehin schon starke Marktstellung. Denn beide gehören zu den "großen Vier"-Lebensmittelhändlern in Deutschland.

Zusammen mit Aldi und Rewe kommen sie nach Angaben des Kartellamts auf einen Marktanteil von mehr als 85 Prozent. Mit rund 11.200 Lebensmittelmärkten und einem Umsatz von mehr als 55 Milliarden Euro ist Edeka der unangefochtene Marktführer im deutschen Lebensmittelhandel.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur

Verwendete Quellen:

  • Real.de: Das Beste wie gewohnt – real.de wird Kaufland.de
  • Wirtschaftswoche: Das haben Kaufland, Globus und Edeka mit den Real-Märkten vor
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)

Weitere Real-Filialen machen dicht: Diese Städte sind betroffen

Die Supermarktkette Real hat die Schließung von zehn weiteren Filialen angekündigt. Diese Filialen sind davon betroffen. © ProSiebenSat.1
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