Der spanische Telefonkonzern Telefónica plant für knapp zwei Milliarden Euro die Übernahme aller Anteile an seinem deutschen Tochterunternehmen. Es liege ein Übernahmeangebot für die "28,19 Prozent der Aktien von Telefónica Deutschland vor, die ihm derzeit nicht gehören", erklärte der Konzern am Dienstag. Zu dem deutschen Unternehmen gehört vor allem der Mobil- und Festnetzanschlussanbieter O2.
Deutschland sei einer der attraktivsten und stabilsten Märkte in Europa, erklärte der Konzern. Die geplante Übernahme stehe im Einklang mit seiner Strategie, sich auf die wichtigen Märkte Spanien, Brasilien, Deutschland und Großbritannien zu konzentrieren.
Laut Telefónica beträgt der Angebotspreis pro Aktie im Rahmen des Übernahmeangebots 2,35 Euro. Das entspreche "einer Prämie von etwa 37,6 Prozent gegenüber dem Schlusskurs" von Telefónica Deutschland an der Frankfurter Börse am Montagabend. Den Mutterkonzern, der bereits mit einer Schuldenlast von fast 27,5 Milliarden Euro zu kämpfen hat, würde die Übernahme knapp 1,97 Milliarden Euro kosten.
Vor zwei Monaten war überraschend der halbstaatliche saudi-arabische Konzern Saudi Telecom Company (STC) bei Telefónica eingestiegen und hatte für 2,1 Milliarden Euro 9,9 Prozent der Anteile erworben. STC ist damit größter Aktionär des spanischen Konzerns. Spaniens Regierung zeigte sich darüber besorgt und betonte, das "symbolträchtige Unternehmen" müsse seine "strategische Autonomie erhalten". © AFP
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