Mit der kalten Jahreszeit steigt die Gefahr einer Grippe. Zwar erlebt Deutschland die Grippewelle meist nach der Jahreswende, aber um sich zu schützen, sollte man früh handeln. Ist eine Grippeschutzimpfung also sinnvoll? Und wenn ja, für wen und wann ist der beste Zeitpunkt? Außerdem gibt es ja noch die Frage nach den Nebenwirkungen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Grippeimpfung.
Die Grippe ist keine bloße Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts gehört die saisonale Influenza in Deutschland zu den Infektionskrankheiten mit der höchsten Sterblichkeit. Vor allem ältere Menschen und Personen mit bestimmten chronischen Krankheiten fallen dem Grippevirus zum Opfer.
Daher wird bestimmten Bevölkerungsgruppen auch geraten, sich impfen zu lassen – und das frühzeitig: Der Grippeschutz setzt nämlich erst zehn bis 14 Tage nach der Impfung ein.
Man sollte also schon immunisiert sein, bevor die Grippewelle über Deutschland rollt. Ideale Impfmonate sind Oktober und November. Die Grippeimpfung muss jährlich erneuert werden, weil die Zusammensetzung der Impfstoffe jährlich an den Virustyp angepasst wird.
Wer sollte geimpft werden?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät folgenden Personengruppen zur Impfung: Personen ab 60 Jahren, Schwangeren, Personen mit einem chronischen Grundleiden, wie etwa Diabetes oder Herzkrankheiten.
Auch gehören Personen mit erhöhter Gefährdung wie medizinisches Personal, sowie Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln zur Zielgruppe für eine sinnvolle Grippeschutzimpfung.
Personen, die nicht zu diesen Risikogruppen gehören, wird eine Impfung nicht ausdrücklich empfohlen, es wird aber auch nicht explizit davon abgeraten. Hintergrund ist, dass eine Grippe bei gesunden Kindern und nicht-schwangeren Erwachsenen unter 60 meist ohne schwerwiegende Komplikationen verläuft.
Will man sich dennoch impfen lassen, rät das RKI, mit einem Arzt Rücksprache zu halten.
Wer darf nicht geimpft werden?
Gesunde Menschen, die nicht zur Risikogruppe gehören, können also auf die Grippeschutzimpfung verzichten. Es gibt sogar Menschen, denen ausdrücklich von einer Impfung abgeraten wird.
Wer an einer schweren akuten Fiebererkrankung (mindestens 38,5 Grad Fieber) oder Infektion leidet, sollte mit der Impfung warten und diese sobald wie möglich nachholen.
Hühnereiweißallergiker müssen aufpassen: In der Regel enthalten Grippeimpfstoffe produktionsbedingt Hühnereiweiß. Es gibt in dieser Saison jedoch auch hühnereiweißfreie Impfstoffe.
Kinder und Jugendliche die an einer klinischen Immunschwäche oder schwerem Asthma leiden, oder eine sogenannte Salicylat-Therapie erhalten, mit der Entzündungen oder Fieber behandelt wird, sollten keine Lebendimpfung bekommen.
Sie sollten stattdessen mit einem Totimpfstoff behandelt werden. Dieser enthält statt aktivierten Viren lediglich Bruchstücke eines inaktivierten Virus.
Kann die Grippeschutzimpfung schädlich sein?
Generell wird die Impfung gut vertragen. Bis zu zwei Tage später kann es zu einer Schwellung und Rötung der Einstichstelle kommen.
Auch Kopf- und Gliederschmerzen, erhöhte Temperatur, Müdigkeit und ein allgemeines Krankheitsempfinden können sich einstellen, weil sich das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt. In Ausnahmefällen sind allergische Reaktionen möglich.
Eine Grippe selbst wird durch die Impfung nicht ausgelöst. Bei den in Deutschland verwendeten Influenzaimpfstoffen handelt es sich ohnehin um Totimpfstoffe, die keine aktivierten Viren enthalten.
Anders verhält es sich beim Lebendimpfstoff, der für Kinder und Jugendliche zugelassen ist und abgeschwächte Grippeviren enthält. Hier besteht ein Risiko, andere, stark immungeschwächte Personen anzustecken, weshalb gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu beachten sind.
Der Lebendimpfstoff sollte zudem nicht bei einer Immunschwäche verabreicht werden. Dass eine Grippeerkrankung durch den Impfstoff selbst ausgelöst wird, kommt praktisch nie vor.
Weitere Fragen rund um die Influenza-Impfung beantwortet das RKI auf dieser Seite.
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