Bei Flugzeugabstürzen kommen weltweit jedes Jahr Hunderte von Menschen ums Leben. Bei den meisten Abstürzen haben die Passagiere nur geringe Überlebenschancen - sie verlassen sich mit dem Betreten des Flugzeugs vollständig auf die Piloten und die moderne Technik. Und kommt es zu schwerwiegenden Problemen bei einem Flug, gelingt es den Piloten nur selten - wie beim "Wunder vom Hudson" - über 100 Menschenleben zu retten.

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8.3.2014: Flug MH370 der Malaysia Airline verschwindet in der Nacht vom 8. auf den 9. März 2014 von den Radarschirmen. Länger als zwei Wochen hoffen die Angehörigen der 239 Passagiere - doch dann scheint es Gewissheit zu geben: Die Boeing 777-200 ist rund 2.500 Kilometer westlich von Australien ins Meer gestürzt, es gibt vermutlich keine Überlebenden.

Eigentlich war Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Zwei Stunden nach dem Start verschwindet die Maschine plötzlich spurlos vom Radar. Auch mehrere Tage später gibt es weder von den Personen an Bord noch von dem Flugzeug Spuren. Die Spekulationen über mögliche Ursachen überschlagen sich. Als sicher gilt bislang, dass das Flugzeug kurz nach dem Start einen Kurswechsel unternommen hat, weshalb die Piloten ins Visier der Ermittlungen geraten. Sowohl die Fluggesellschaft Malaysia Airlines als auch die Boeing gelten als sehr zuverlässig. Obwohl Dutzende Schiffe und Flugzeuge großräumige Gebiete seit dem Verschwinden absuchen, wurde die Maschine immer noch nicht gefunden. Mittlerweile heißt es, dass die Maschine nach rund acht Stunden Flugzeit wegen Treibstoffmangels in den Indischen Ozean gestürzt sein muss. Dennoch sind Fragen, vor allem nach der Unglücksursache von Flug MH370, noch immer offen.

7.7.2013: Die Bruchlandung einer Asiana-Airlines-Maschine in San Francisco wird durch eine viel zu geringe Geschwindigkeit während des Landeanfluges verursacht. Die Boeing 777 setzt zu früh auf und reißt eine Mauer ein. Dadurch wird das Fahrwerk abgerissen und das Flugzeug gerät ins Schleudern. Es grenzt an ein Wunder, dass bei dem Unglück nicht mehr als drei Personen getötet werden. Besonders tragisch: Ein Mädchen wird erst außerhalb des Flugzeugs durch ein Feuerwehrauto überfahren.

Der Pilot der Unglücksmaschine befand sich offenbar noch in der Ausbildung. Untersuchungen haben ergeben, dass er viel zu spät reagierte, ein Landeabbruch war darum nicht mehr möglich. Dutzende der 307 Menschen an Bord wurden verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden.

83 Passagiere wollen Boeing verklagen und hoffen auf Schmerzensgeld in Millionenhöhe. Angeblich habe der Schubhebel nicht richtig funktioniert. Außerdem versperrten fehlerhafte Notrutschen die Ausgänge.

7. 9. 2011: Beim Absturz eines russischen Passagierflugzeugs nahe der Stadt Jaroslawl kommen 43 Menschen ums Leben, darunter zahlreiche Mitglieder eines Eishockey-Teams. Unter den Opfern ist auch der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich. Sein Team war auf dem Weg zu einem Spiel in der weißrussischen Hauptstadt Minsk.

Als Absturzursache kämen ein technischer Defekt und menschliches Versagen in Frage, sagt ein Flughafenmitarbeiter. Kurz nach dem Start hatte die Maschine wohl eine Antenne gestreift. Nur 2 Insassen überleben. Der Präsident des Eishockey-Weltverbandes spricht danach vom "schwärzesten Tag in der Geschichte unseres Sports".

22.5.2010: Eine Boeing 737-800 von Air India Express schießt von Dubai kommend über die Landebahn im indischen Mangalore hinaus. Den Flugzeugabsturz von Flug 812 überleben nur wenige Passagiere, über 160 kommen ums Leben.

Nach dem Aufsetzen kam das Flugzeug nicht rechtzeitig zum Stillstand, durchbrach mehrere Begrenzungen und eine Schutzwand, rutschte einen Abhang hinunter und kam erst in einem Wald außerhalb des Flughafens zum Stehen. Dabei drehte sich das Flugzeug, zerbrach in zwei Teile und fing schließlich Feuer.

Die indische Luftaufsichtsbehörde "Directorate General of Civil Aviation" schrieb in seinem Untersuchungsbericht, dass der serbische Pilot die Maschine zu spät auf die Landebahn aufgesetzt hatte - angeblich erst nach 1,5 Kilometern auf der 2,5 Kilometer langen Landebahn des Flughafens.

10.4.2010: Eine Tupolew Tu-154 mit 96 Personen an Bord stürzt beim Landeanflug auf den Militärflugplatz Smolensk-Nord in Russland ab. An Bord ist auch der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński sowie zahlreiche hochrangige polnische Politiker und Armeeangehörige, die auf dem Weg zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Massaker von Katyn sind.

Als sich das Flugzeug dem Flugplatz näherte, herrschte dichter Nebel. Die russischen Fluglotsen empfahlen den polnischen Piloten, Minsk oder Wizebsk anzufliegen. Trotzdem entschied sich der verantwortliche Flugzeugführer, in Smolensk einen Landeanflug zu unternehmen. Ob dies auf Druck von Kaczyński geschah, wird wohl nie geklärt werden.

Der Anflug wurde trotz fehlender Sicht erst in einer Höhe von etwa 30 Meter über Grund abgebrochen und die Piloten konnten nicht mehr durchstarten. Das Flugzeug streifte Baumwipfel, prallte auf den Boden, wo es in in mehrere Teile zerbrach und geriet schließlich in Brand. Kein Insasse der Maschine überlebte den Absturz.

30.6.2009: Ein mit 153 Menschen an Bord besetztes Flugzeug stürzt nachts kurz vor der Landung auf den Komoren (Ostafrika) ab. Das Unglück überlebt nur ein 12-jähriges Mädchen. Sie wurde von einem Suchboot aus an der Absturzstelle entdeckt und konnte unverletzt aus dem Wasser gerettet werden.

Die Maschine befand sich auf dem Flug vom Jemen zu den Komoren, als er nach einem missglückten Landeanflug abstürzte. Flug IY 626 hatte elf Besatzungsmitglieder und 142 Passagiere an Bord, darunter viele Exil-Komorer aus Frankreich.

Der knapp 20 Jahre alte Airbus der jemenitischen Fluggesellschaft war bei einer Inspektion vor zwei Jahren in Frankreich wegen technischer Mängel aufgefallen.

01.06.2009: Ein französisches Verkehrsflugzeug auf dem Weg von Rio nach Paris stürzt am Pfingstmontag mit 228 Menschen an Bord über dem Atlantik ab. Der Airbus A330-200 der Air France, der in eine heftige Unwetterfront geraten war, verschwindet plötzlich von den Radarschirmen - als Unglücksursache wird später ein vereister Geschwindigkeitsmesser ausgemacht. Die Ermittler gehen zudem von einem Pilotenfehler aus, weil die Crew die Maschine nach Ausfall des Geräts steil nach oben gezogen hatte, obwohl ein Sinkflug angezeigt gewesen wäre. Daraufhin kam es durch zu geringe Geschwindigkeit zum Strömungsabriss.

Das Flugzeug war wie geplant um Mitternacht deutscher Zeit in Rio de Janeiro gestartet. Um 03.30 Uhr gab es den letzten Kontakt mit der brasilianischen Flugkontrolle. Vor dem Absturz verschickte die Maschine mehrere automatische erzeugte Systemmeldungen, die auf fehlerhafte Geschwindigkeitsanzeigen hindeuteten. Nach dem Absturz konnten nur 43 Opfer geborgen werden, die restlichen Passagiere wurden auf dem offenen Meer nicht gefunden. Der Zustand der Toten deute laut der Ermittler darauf hin, dass der Airbus schnell an Höhe verloren habe und noch in der Luft zerbrochen sei.

An Bord befanden sich 228 Menschen aus 32 Ländern, darunter 28 Deutsche, und zwölf Besatzungsmitglieder.

16.01.2009: Das "Wunder vom Hudson River" beweist, dass ein Unfall auch glimpflich ausgehen kann. Die mehr als 100 Flugzeug-Insassen überleben den Beinahe-Absturz nur durch die überlegte Reaktion des Piloten.

Chesley Sullenberger flog an diesem Tag mit dem Airbus A320 kurz nach dem Start von einem New Yorker Flughafen in einen Gänseschwarm hinein. Sekunden vor dem Aufprall sah sein Co-Pilot diesen noch und machte eine Bemerkung über deren perfekte Flugformation. Kurz darauf prallten die Vögel auf das Flugzeug, beide Triebwerke fielen aus.

Nur drei Minuten nach dem Start landete der Pilot den voll besetzten Airbus auf dem Hudson River. Wie durch ein Wunder überlebten alle 155 Menschen an Bord die Notwasserung in die eisigen Fluten des Flusses.

20.08.2008: Ein Flugzeug vom Typ MD-82 der spanischen Gesellschaft Spanair stürzt in Madrid unmittelbar nach dem Start ab. Bei dem Unglück sterben 154 Menschen, 18 überleben mit zum Teil schweren Verbrennungen.

Die Unglücksmaschine hatte bereits vier Wochen vorher wegen technischer Probleme einen Start abbrechen müssen. Wie die Expertenkommission zur Aufklärung der Unglücksursache mitteilte, prallte die Maschine bei dem Unglück zuerst mit dem Heck neben der Startbahn auf die Erde, raste danach noch 1200 Meter weiter, prallte insgesamt dreimal auf den Boden, schoss über eine Böschung hinaus und ging in einem Flusstal in Flammen auf.

18.07.2007: Bei dem bisher schwersten Flugzeugunglück in Brasilien kommen 199 Menschen ums Leben.

Ein Airbus A320 der brasilianischen Fluggesellschaft TAM war bei der Landung auf dem Flughafen Congonhas über die regennasse Landebahn hinausgeschossen, über eine Hauptstraße gerutscht und in eine Tankstelle und ein Geschäftsgebäude gerast. Das Flugzeug und die die betroffenen Gebäude gingen sofort in Flammen auf. Alle Passagiere sowie 12 Menschen am Boden starben.

Die Startbahnen des Flughafen verfügen nur über eine kurze Auslaufzone, zudem war bekannt, dass es bei Regen durch das angesammelte Wasser auf den Bahnen zu Problemen kommen könnte.

05.05.2007: Direkt nach dem Start stürzt eine Boeing 737 in Douala (Kamerun) ab. Das kenianische Flugzeug sollte von Abidjan nach Nairobi fliegen. Niemand der 114 Passagiere und Crewmitglieder überlebte das Unglück.

Die Maschine war kurz nach Mitternacht bei stürmischem Wetter gestartet und hatte kurz darauf einen Notruf abgesetzt. 36 Stunden später fand man das Wrack des Flugzeugs nur 20 Kilometer vom Flughafen entfernt.

01.01.2007: Vor Indonesien stürzt eine Boeing 737 ins Meer, die ersten Flugzeugteile werden erst nach mehreren Tagen gefunden. Von den 102 Insassen der Maschine überlebt niemand.

29.10.2006: In Nigeria stürzte eine Boeing 737 ab und zerbrach dabei in mehrere Teile. Bei dem Unglück kamen 104 Personen ums Leben, darunter sechs am Boden arbeitende Bauern. Neun Menschen überlebten den Aufprall.

Das Flugzeug startete bei schlechtem Wetter, obwohl der Tower vorher eine Warnung ausgegeben hatte. Kurz nach dem Start konnte die Maschine heftigen Winden nicht standhalten und stürzte zu Boden.

29.09.2006: Beim Absturz einer Boeing 737-800 des brasilianischen Billigfliegers GOL im Amazonas-Urwald sterben alle 155 Menschen an Bord.

Das Flugzeug soll eine Stunde nach dem Start mit einer anderen Maschine kollidiert sein, die stark beschädigt notlanden konnte. Die Boeing der GOL wurden 14 Stunden später in einem stark bewaldetem Gebiet gefunden. Das Flugzeug hatte nur 200 Flugstunden absolviert und verfügte über die neueste technische Ausstattung.

22.08.2006: Nachdem im Flugzeug ein Brand ausbrach, versucht die Besatzung einer russischen Tupolev-154 eine Notlandung auf ukrainischem Boden. Doch das Fahrwerk lässt sich nicht ausfahren und 170 Menschen an Bord kommen ums Leben.

22.10.2005: Sämtliche 117 Insassen sterben bei einem Boeing-Absturz in Nigeria. Die Maschine war bei stürmischen Wetter in Lagos gestartet und stürzte kurz nach dem Start ab.

Kurz bevor die Maschine von den Radarschirmen verschwand, hatten die Piloten noch einen Notruf abgesetzt.

16.08.2005: Beim Absturz einer kolumbianischen Passagiermaschine in Venezuela sterben alle 160 Menschen an Bord ums Leben. Das Flugzeug war in Panama-Stadt gestartet und war auf dem Weg nach Martinique. Nachdem beide Triebwerke ausgefallen waren, stürzte die Maschine ab.

Der Pilot meldete kurz zuvor, dass es einen Maschinenschaden gegeben hatte.

14.08.2005: Durch Probleme mit dem Luftdrucksystem werden Besatzung und Passagiere einer Helios-Maschine ohnmächtig. Nachdem das Flugzeug von Larnaka auf Zypern kommend fast zwei Stunden führerlos in der Nähe von Athen gekreist war, stürzte es schließlich ab und zerschellte: 114 Menschen kamen ums Leben.

Vorher hatten die Piloten noch Probleme mit der Klimaanlage gemeldet, kurze Zeit später war der Kontakt zu der Flugüberwachung abgebrochen. Zwei F-16 der griechischen Luftstreitkräfte fingen die Maschine ab. Die Piloten berichteten, dass eine Person leblos im Cockpit über den Steuergeräten hing. Die spätere Untersuchung ergab, dass akuter Sauerstoffmangel im Innenraum des Flugzeugs Grund für die Katastrophe war.

03.02.2005: Eine Boeing 737 der privaten Fluglinie Kam Air zerschellte auf dem Weg von Herat nach Kabul (Afghanistan) bei schwerem Schneesturm in den Bergen. Alle 104 Insassen sterben.

Die Maschine verschwand kurz vor der geplanten Landung von den Radarschirmen der Flugsicherung. Die Piloten hatten noch kurz zuvor in ihrem letzten Funkspruch wegen eines heftigen Schneesturms um die Erlaubnis zu einer Kursänderung gebeten.

03.01.2004: Über dem Roten Meer stürzt ein ägyptisches Charterflugzeug mit 148 Menschen an Bord ab. Die Boeing 737 sollte überwiegend französische Touristen vom ägyptischen Badeort Sharm el Sheikh über Kairo nach Paris bringen. Keiner überlebte das Unglück.

Der Kontrollturm hatte um 4:44 Uhr Ortszeit den Radarkontakt verloren, das Wrack wurde kurze Zeit später 9 Meilen südlich vom Flughafen entdeckt.

25.12.2003: Nach dem Start in Cotonou (Benin) stürzt eine Boeing 727 der guineisch-libanesischen UTA kurz nach Start in der Küstenstadt Cotonou in den Atlantik. 140 Menschen sterben durch den Aufprall, 21 Passagiere überleben das Unglück.

Der südafrikanische Fernsehsender SABC berichtete, die Maschine habe nach dem Start Probleme beim Einfahren des Fahrwerks gehabt.

25.05.2002: Über der Straße von Formosa (Taiwan) zerbrach eine Boeing 747-200 der taiwanesischen China Airlines CAL und stürzte ins Meer. Bei dem Absturz verloren 225 Menschen ihr Leben. Die Passagiermaschine befand sich auf dem Weg nach Hongkong. Ursache war Materialermüdung.

Die Maschine war in der Luft in vier Teile zerbrochen und aus 9100 Meter Höhe in einen See gestürzt.

04.05.2002: Nach dem Start stürzte eine BAC-111 auf einen dicht besiedelten Vorort von Kano (Nigeria), bis zu 149 Todesopfer werden gezählt. Dabei werden über ein Dutzend Häuser zerstört. Eine Stewardess und ein Passagier überleben.

Als Absturzursache gilt ein Triebwerkschaden.

12.11.2001: Weniger als drei Minuten nach dem Start stürzte ein Airbus A300-600 der American Airlines in ein New Yorker Wohngebiet. 266 Menschen wurden getötet, darunter sechs Anwohner. Die Maschine befand sich auf dem Weg nach Santo Domingo (Dominikanische Republik).

Das Leitwerk der Maschine war abgebrochen, nachdem sie in die Wirbelschleppe eines Jumbos geraten war. Die Unfallermittler gaben an, dass der Pilot das Seitenruder heftig betätigte, um die massiven Turbulenzen auszugleichen. Dadurch überlastete er das Leitwerk und es riss vom Rumpf ab.

8.10.2001: Der Zusammenstoß einer skandinavischen MD-87 und einer deutschen Cessna auf dem nebligen Mailänder Flughafen Linate (Italien) kostet 118 Menschen das Leben. Die Besatzung der Cessna 525A Citation hatte im starken Nebel die Start- und Landebahn verwechselt. Zudem war das Bodenradar, mit dem man Starts und Landungen verfolgen kann, seit einem Jahr ausgefallen.

Besonders im Herbst liegt der Flughafen in Linate oft in starkem Nebeln, was immer wieder zu Ausfällen im Flugverkehr führte. In den Jahren vor dem Unglück wurden zudem mehrere Beinahe-Zusammenstöße bekannt.

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