Beim Joggen Spotify hören, abends ein paar Videos auf YouTube schauen und immer mal wieder Facebook checken: Schon denkt Ihre Internet-Flatrate, es wäre Monatsende – dabei sind es noch 14 Tage. Mit unseren Tipps können Sie Ihren Verbrauch überwachen, Highspeed-Datenvolumen sparen – und halten ohne Drosselung die nächsten zwei Wochen durch.
„Sie haben 80 Prozent Ihres Datenvolumens verbraucht. In Kürze reduzieren wir Ihre Surfgeschwindigkeit gemäß Tarif.“ Diese SMS vom Tarifanbieter liest niemand gern, bedeutet sie doch, dass das mobile Internet für den Rest des Monats nur noch im Schneckentempo lädt. Denn bei vielen Handytarifen ist das Highspeed-Datenvolumen begrenzt – zum Beispiel auf 1 oder auf 4 Gigabyte. Schöpft man dieses Volumen bereits vor Ablauf des Monats aus, wird die Geschwindigkeit des mobilen Internets erheblich gedrosselt oder es werden zusätzliche Kosten fällig.
Der Grund: Bei vielen Tarifen, die als Flatrate ausgegeben sind, handelt es sich um gedeckelte Angebote. Schnelles mobiles Internet, zum Beispiel bei Handytarifen mit LTE, gibt es nur für ein bestimmtes Datenvolumen. Doch wer häufiger YouTube oder Streaming-Dienste wie Spotify oder Netflix nutzt, der weiß: Das Datenvolumen ist schnell verbraucht. Eine Minute Spotify „kostet“ mindestens ein Megabyte, YouTube-Videos mit einer Auflösung von 720p schlagen mit 19 MB pro Minute zu Buche. Daher sollte man seinen Datenverbrauch nicht unnötig in die Höhe treiben. Mit den folgenden Tipps können Sie kostbares Datenvolumen sparen.
Um große Datenmengen hoch- und herunterzuladen, sollte man generell auf WLAN ausweichen. Wer auswärts übernachtet, kann in vielen Hotels mittlerweile ohne Aufpreis das interne Funknetzwerk nutzen. Auch zahlreiche Cafés und Restaurants, Bibliotheken, Einkaufszentren und Flughäfen bieten einen kostenlosen Zugang an, ebenso die Deutsche Bahn in allen ICE-Zügen. Etliche deutsche Städte haben damit begonnen, eine flächendeckende Versorgung mit WLAN aufzubauen. Zudem stellen einige Anbieter wie die Telekom ihren Kunden eigene WLAN-Hotspots zur Verfügung.
Folgendes sollten Sie so oft wie möglich über WLAN machen:
- Apps aktualisieren
- Videos streamen, hoch- und herunterladen
- Große E-Mail-Anhänge verschicken oder herunterladen
- Videochats über Skype oder FaceTime führen
Natürlich kann man nicht alles über WLAN regeln, oft genug muss man zwangsläufig das mobile Internet nutzen. Aber auch hier gilt: Selbst wenn der Handyvertrag 10 GB zur Verfügung stellt – bei starker Nutzung ist das Volumen schnell aufgebraucht. Doch es gibt einige Tricks, mit denen man Datenvolumen sparen kann. Android-Nutzer können mit folgenden Einstellungen den Datenverbrauch reduzieren, ohne Einbußen bei der Funktionstüchtigkeit des Smartphones hinnehmen zu müssen:
- Keine Autoplay von Videos und GIFs: Viele Social-Media-Apps spielen Videos automatisch ab, sobald sie im Newsfeed auftauchen. Auch GIFs – eine Animation, die aus mehreren Einzelbildern besteht – werden von allein abgespielt. Um Datenvolumen zu sparen, sollten Sie insbesondere Facebook, Twitter und Instagram auf Diät setzen. In den entsprechenden Einstellungen sollten Sie festlegen, dass Videos und GIFs nur nach Antippen abgespielt werden. Bei Instagram lässt sich nur das Laden verlangsamen.
- Keine App-Aktualisierungen von unterwegs: Viele Apps laden Updates sofort herunter, wenn diese verfügbar sind. Das ist natürlich praktisch, weil zum Beispiel Sicherheitslücken dadurch unmittelbar geschlossen werden. Der Haken: Die neuen Versionen sind sehr groß, zum Teil 10, 20 Megabyte oder mehr. Automatische Aktualisierungen sollten daher nur per WLAN erfolgen. Bei iOS kann man dies bei den Einstellungen anpassen, Android-Nutzer ändern dies im Google Play Store.
- E-Mails nur auf Wunsch abrufen: Viele E-Mail-Apps rufen automatisch neue Mails ab. Jede Anfrage verbraucht Bytes, große Dateianhänge können sich als Datenfresser entpuppen. Über den Tag summiert sich das verbrauchte Volumen. Reduzieren Sie die Abrufhäufigkeit oder setzen Sie die Einstellung ganz auf „nie“. Dann verbindet sich das Programm nur auf ein Tippen hin mit dem Mailserver, Abrufen und Versenden liegen dann ganz in Ihrer Hand. Auch das Herunterladen von großen Anhängen lässt sich auf WLAN begrenzen.
Bei Apple scheint man im Schlaraffenland der Daten zu leben. Mit iOS 9 wurde nämlich die Funktion WLAN-Assist eingeführt. Diese schaltet Sie automatisch auf das mobile Internet um, wenn der WLAN-Empfang zu schwach sein sollte. Mancher Nutzer bekommt den zusätzlichen Datenverbrauch aber gar nicht mit. Um Datenvolumen zu sparen, sollten iPhone-Nutzer unter „Einstellungen“ und „Mobiles Netz / Daten“ die Funktion WLAN-Assist deaktivieren.
Inhalte offline zu nutzen, ist eine weitere Möglichkeit, mit der Sie wertvolles Datenvolumen einsparen können. Vor allem dann an, wenn Sie unterwegs viel Musik und Videos streamen. Bei Netflix, Amazon Prime oder Spotify gibt es einen Offline-Modus, in dem Sie Songs und Alben, Serien und Filme vorab aufs Smartphone laden können. Das ist praktisch, zum Beispiel im Urlaub, schont aber auch sonst das Datenvolumen. Allerdings steht diese Funktion in der Regel nur (zahlungswilligen) Premiumkunden offen – und oft ist auch die Auswahl an downloadfähigen Inhalten begrenzt.
Eine Alternative zu Online-Diensten sind Apps, die die entsprechende Funktion auch offline bereitstellen: zum Beispiel Kartendienste oder Fahrpläne. Wer häufig in Netzplänen nach den besten U-Bahn- oder Busverbindungen sucht, kann dies dann direkt in der App erledigen. Apps wie HERE WeGo (früher Nokia, jetzt gemeinsam von Audi, BMW und Daimler betrieben) überzeugen nicht nur mit starken Offline-Navi-Funktionen für viele Länder. Sie berücksichtigen auch aktuelle Verkehrsinformationen oder binden den öffentlichen Nahverkehr mit ein.
Bevorzugen Sie WLAN für große Daten, setzen Sie datenhungrige Apps auf Diät – und achten Sie jederzeit auf den Datenverbrauch. So können Sie schon von vornherein Datenvolumen sparen. Bei Android-Geräten verschaffen Sie sich in den Geräte-Einstellungen unter „Drahtlos & Netzwerk“ und „Datenverbrauch“ einen ersten Eindruck. Das Feld „App-Nutzung“ listet den Verbrauch pro App auf. Bei iOS finden Sie die entsprechenden Infos unter „Mobiles Netz“ und „Mobile Daten verwenden“. Der gesamte Datenverbrauch wird fein säuberlich aufgelistet.
Android-Nutzer können unter „Datenverbrauch“ auch eine Warnung festlegen. Diese informiert Sie, wenn ein bestimmtes Datenvolumen überschritten wird. Die Grenze legen Sie individuell fest, dafür müssen Sie lediglich die angezeigte Linie auf das entsprechende Niveau verschieben. Sobald Sie das Limit erreicht haben, erhalten Sie einen Hinweis. Auch eine individuelle Obergrenze ist möglich. Das ist die zweite Linie. Überschreiten Sie diese, wird das mobile Internet automatisch abgeschaltet, eine Verlängerung per Datenautomatik erfolgt nicht.
Ist das monatliche Datenvolumen aufgebraucht, kann es mittels einer Datenautomatik von allein aufgestockt werden. Für die Zusatzpakete wird eine kleine Gebühr fällig, aber dafür kann man wieder mit Highspeed Musik streamen oder Fotos hochladen. Doch nicht jeder hat einen hohen Bedarf, andere wollen einen Handyvertrag ohne Datenautomatik. Manch einer will mit seinem Smartphone nur gelegentlich surfen und/oder Messenger-Apps nutzen. Die All-Net-Tarife von WEB.DE berücksichtigen, dass der Datenverbrauch unterschiedlich ausfallen kann – unsere Smartphone-Tarife bieten damit für jeden Nutzertyp das passende Datenvolumen.