Wer im Ausland Urlaub macht oder beruflich unterwegs ist, hat normalerweise auch sein Handy oder Smartphone dabei. So kann man wie zu Hause telefonieren, SMS schreiben oder im mobilen Internet surfen. Das ist bequem – doch der Handytarif kann im Ausland schnell teuer werden. Einige Kostenfallen lassen sich vermeiden.
Seit Jahren wird es immer einfacher, sein Handy oder Smartphone im Ausland zu benutzen. An der Hotelbar auf die Longdrinks warten und noch schnell den Nachbar anrufen? Den Wellenritt als Video aufnehmen und bei Whatsapp posten? Während der Taxifahrt zum Meeting schnell die E-Mails checken? Kein Problem. Technisch gesehen verursacht die Nutzung von Handy, Smartphone und mobilem Internet schon lange keine Schwierigkeiten mehr. Beim „International Roaming“ wählt sich das Telefon einfach in eines der landesweiten Mobilfunknetze ein.
Entweder sucht das Handy automatisch den Mobilfunkanbieter mit dem stärksten Netz vor Ort. Oder man wählt einen Anbieter aus der angezeigten Liste aus. Anschließend informiert der ausländische Netzbetreiber den inländischen Anbieter über den derzeitigen Aufenthaltsort des Handys. Ein Problem war früher oft, dass das stärkste Netz nicht immer auch die günstigsten Preise bietet. Mittlerweile sind aber die Roaming-Gebühren, die für die Nutzung des Mobilfunknetzes im Ausland entstehen und über den Handyvertrag abgerechnet werden, sehr ähnlich.
Für die EU und die Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) – Norwegen, Liechtenstein und Island – sind die Roaming-Kosten ab dem 15. Juni 2017 abgeschafft worden. Dennoch kommt für viele mit der Heimkehr aus dem Urlaub oder von der Dienstreise das böse Erwachen. Gerade bei Reisen über die Außengrenzen der Europäischen Union (EU) werden zum Teil sehr hohe Zuschläge verlangt. Vorsicht: Die Schweiz ist kein Mitglied des EWR, wird aber vollständig von Mitgliedsstaaten umgeben. Daher gelten für die Eidgenossen eigene Roaming-Regelungen.
Vor Reiseantritt sollte man überprüfen, welche Kosten der eigene Handyvertrag im Ausland verursacht. Gegebenenfalls gibt es günstigere Alternativen. Neben Tarifen mit den von der EU vorgeschriebenen Aufschlägen werden auch eine Reihe anderer Modelle angeboten. So gibt es zum Beispiel die Option, eine Grundgebühr fürs Ausland zu bezahlen und Telefonate zu einem günstigeren Minutensatz abzurechnen. Eine andere Möglichkeit ist, dass für den Aufbau einer Verbindung immer ein festes Entgelt anfällt. Jede Minute Telefonie wird ebenfalls extra abgerechnet.
Der Haken dabei: Lange Gespräche können dann schnell teuer werden. Wer im Urlaub wenig telefoniert oder surft, profitiert unter Umständen dennoch von einem dieser Modelle. Doch für alle, die sich längere Zeit im Ausland aufhalten, sind diese Handytarife keine Option. Bei Work&Travel oder Auszeiten lohnt sich es sich eher, vor Ort eine Prepaidkarte für das nationale Netz zu erwerben. Alternativ können Sie bei spezialisierten Händlern hier in Deutschland einen Handyvertrag ohne Laufzeit abschließen. Eine entsprechende SIM-Karte für das Land ist dann dabei.
Besonders praktisch ist der Handyvertrag mit Auslandsflat. Welche Kosten entstehen, hängt vom jeweiligen Anbieter ab. Möglich ist zum Beispiel, dass nur ein Aufschlag zur Grundgebühr fällig wird, die laufenden Kosten sind dadurch bereits abgedeckt. Die tägliche Nutzung darf aber ein bestimmtes Datenvolumen oder Freieinheiten (Minuten/SMS) nicht überschreiten. Auch eine Mindestlaufzeit des Vertrags zwischen 12 und 24 Monaten ist üblich. Andere Handyverträge erlauben es, eine Auslandsflat täglich dazu zu buchen. Bei Urlauben oder kurzen Reisen ist diese Variante oft günstiger.
Damit Sie technisch auf der sicheren Seite stehen, sollten Sie im Ausland nur ein aktuelles Mobiltelefon verwenden. Dann handelt es sich um ein Quadband-Handy, das die vier wichtigsten Frequenzbänder im GSM-Standard unterstützt. Neben den in Europa verwendeten 900 MHz und 1.800 MHz gehören auch Bereiche um 850 MHz und 1.900 MHz dazu. Das 1.900-MHz-Band ist vor allem in Nordamerika verbreitet, das 850-MHz-Band eher in Südamerika. Bei Reisen nach Brasilien oder Argentinien könnten ältere Triband-Handys (drei Frequenzbänder) Probleme bekommen.
Um im nicht-europäischen Ausland mobiles Internet nutzen zu können, muss Ihr Smartphone mit den vor Ort verwendeten Standards und Frequenzen kompatibel sein. Bei UMTS sind nicht die Frequenzen das Problem, sondern die Tatsache, dass ein weltweiter Standard fehlt. Bei LTE ist es genau andersherum. Hier gibt es einen gemeinsamen Standard, allerdings kein einheitliches Frequenzband. Daher sollten Sie sich bei Ihrem Smartphone-Hersteller oder Ihrem Mobilfunkanbieter vor Reiseantritt informieren, ob Ihr Handyvertrag mit LTE auch im Reiseland funktioniert.
Damit Sie nicht in eine Kostenfalle tappen, wenn Sie gedankenverloren an der Côte d’Azur im Internet surfen, hat die EU einen Schutzmechanismus eingeführt. Der Mobilfunkanbieter muss Sie nun warnen, wenn das mobile Internet Kosten von rund 50 Euro verursacht hat. Bei 60 Euro wird zum Schutz der Kunden die Verbindung automatisch gekappt. Falls Sie doch weiter surfen wollen, können Sie die Sperre aber aufheben – oder eine höhere Obergrenze festlegen. Auch niedrigere Werte sind möglich. Mittlerweile hat eine Reihe von Nicht-EU-Staaten diese Regelung übernommen.
Tricks, die Kosten des Handytarifs im Ausland zu senken
- Mailbox deaktivieren: Durch die bedingte Rufumleitung können versteckte Kosten entstehen.
- Datennutzung begrenzen: Schalten Sie Programm-Updates im Hintergrund oder das automatische Herunterladen von E-Mails aus. So sparen Sie Datenvolumen.
- Kostenloses WLAN nutzen: In vielen Ländern ist es üblich, dass Hotels oder Cafés ein kostenfreies WLAN zur Verfügung stellen. Seien Sie aber vorsichtig und verzichten Sie auf Online-Banking.
Ob Kurztrip nach Venedig oder mehrwöchige Rundreise durch die USA – mit den Handytarifen von WEB.DE halten Sie auch im Ausland den Kontakt mit Ihren Liebsten daheim. In der Regel können Sie genauso bequem wie zu Hause telefonieren und auch das mobile Internet nutzen. Mit WEB.DE All-Net Tarifen sind Sie zudem vor bösen Überraschungen geschützt. Unsere Tarife berechnen die Kosten für Telefonie und Datennutzung entsprechend der EU-Vorgaben. Für Länder außerhalb der EU können abweichende Kosten entstehen.