Die Suche nach dem richtigen Handyvertrag gestaltet sich oft schwierig. Allein die Datenbank von Stiftung Warentest listet über 13.000 verschiedene Handytarife, Wahlmöglichkeiten und Zusatzoptionen auf. Das passende Angebot zu finden, entpuppt sich als Riesenherausforderung. Doch lohnt es sich, wenn man seinen Handytarif einfach selbst zusammenstellen kann?
Mit Handyverträgen ist das so eine Sache. Viele schließen einfach einen ab, um dann für die nächsten Jahre Ruhe zu haben. Dabei ist der Markt laufend in Bewegung, sodass es sich lohnt, von Zeit zu Zeit die angebotenen Tarife zu vergleichen und zu einem besseren beziehungsweise günstigeren Handyvertrag zu wechseln. Doch angesichts der schieren Menge an Tarifen, Optionen und Zugaben, unter denen man wählen kann, fällt das in der Praxis nicht wenigen Kunden schwer. Wir erklären kurz die wichtigsten Elemente, die in jedem Handyvertrag vorkommen:
- Telefonieren
- SMS
- Mobiles Internet
- Laufzeit
- Netz
Telefonieren
Die Grundfunktion des Mobiltelefons ist immer noch die am häufigsten genutzte. Rund 99 Prozent aller Smartphone-Besitzer rufen damit jemanden an oder erhalten einen Anruf, wie eine Studie des Digitalverbandes Bitkom erbrachte [1]. Doch wie viel die Telefon-Funktion kostet, ist unterschiedlich geregelt. Manche Anbieter rechnen nach Minuten ab; die Pakete enthalten in der Regel ein bestimmtes Kontingent an Freiminuten. Andere bieten Flatrate-Tarife mit einer pauschalen Abrechnung an. Dabei unterscheidet man:
- Flatrates für Anrufe zu anderen Kunden beim selben Anbieter
- Flatrates für Anrufe zu Nutzern desselben Netzes
- Flatrates für Anrufe in alle Netze, inklusive Festnetz (Allnet-Flats)
SMS
Zwar ist die Konkurrenz durch Skype, WhatsApp und den Facebook Messenger groß geworden, doch die SMS hat weiterhin Bestand. Heute verschickt immerhin noch jeder zweite Deutsche gelegentlich eine Textnachricht als SMS, einige sind weiterhin eifrige „Simser“. Auch hier gibt es Modelle, die nach benutzten Einheiten abrechnen – einschließlich Freieinheiten –, sowie Flatrate-Angebote.
Mobiles Internet
Moderne Smartphones sind fast immer mit dem Internet verbunden. Nicht nur bei der Nutzung von Apps oder Messengern wird Datenvolumen verbraucht, sondern auch beim Surfen im Internet oder beim Streamen von Musik und Videos. Viele Apps verbrauchen auch im Hintergrund ganz unbemerkt Datenvolumen. Angeboten werden Prepaid-Modelle, Tarife mit einem bestimmten Tageskontingent oder Flatrates. Bei diesen ist aber das Datenvolumen für Highspeed-Internet in der Regel begrenzt.
Laufzeit
Sie haben die Wahl zwischen Verträgen, die Sie monatlich kündigen können, und Handyverträgen mit einer Laufzeit von 12 bis 24 Monaten. Während das erste Modell flexibler ist, wenn Sie wechseln möchten, bekommen Sie beim zweiten in der Regel einen günstigeren Preis. Eine Alternative sind Prepaid-Tarife. Solch ein Handyvertrag wird ohne Laufzeit und ohne Mindestumsatz angeboten. Hier muss nach Bedarf Guthaben gekauft werden.
Netz
Hierzulande werden Handytarife im D-Netz und im E-Netz angeboten. Grundsätzlich haben Sie in allen Netzen einen guten Empfang. Doch im Einzelfall unterscheidet sich die Abdeckung von D- und E-Netz. Daher sollten Sie immer vor Ort prüfen, ob Sie beim gewünschten Mobilfunkanbieter eine gute Verbindung haben. Auch die Qualität sowie die Datenübertragung können sich in den vorhandenen Netzen unterscheiden.
Bevor Sie sich für einen Handytarif entscheiden, sollten Sie überlegen, welche Elemente Sie wie oft benutzen. Im Prinzip lassen sich fünf Nutzertypen unterscheiden. Vor allem beim mobilen Internet geht das Nutzungsverhalten deutlich auseinander. Die folgenden Kurzcharakteristiken bieten Orientierung, um den eigene Bedarf einzuschätzen, falls Sie sich später einen eigenen Handyvertrag zusammenstellen wollen.
- Die Traditionalisten: Sie brauchen ihr Handy vor allem, um damit zu telefonieren. Mobiles Internet ist für diese Gruppe kein Thema, auch weil die Vielfalt an Apps und Verwendungsmöglichkeiten sie eher abschreckt als anlockt. Immerhin verschicken sie gelegentlich eine SMS.
- Die Wenignutzer: Sie telefonieren mit dem Smartphone, schreiben SMS, machen Bilder und Videos – und gehen immer mal wieder online. Zu dieser Gruppe zählen Einsteiger in die Welt des mobilen Internets sowie alle, die nur wenige Apps nutzen.
- Die Alltagsnutzer: Sie verwenden das Smartphone, weil sich der Alltag damit bequem organisieren lässt. Sie nutzen einige wenige Apps, um sich gezielt Informationen (etwa über das Wetter oder den Nahverkehr) anzeigen zu lassen. Neben den Standardfunktionen (Telefon, SMS, Kamera) schätzen sie vor allem den Zugang zu sozialen Netzwerken und Chats.
- Die Berufsnutzer: Das Smartphone (oder Tablet) ersetzt ihnen die Tageszeitung auf dem Weg zur Arbeit, sie lesen aber auch Fachmedien am liebsten auf einem Display. Über das Smartphone wird der komplette E-Mail-Verkehr abgewickelt, auch Business-Apps wie Xing stehen hoch im Kurs. Am Wochenende wird das Smartphone dagegen deutlich seltener genutzt.
- Die Generation M: „M“ steht für „Mobilgerät“, und genau damit scheint diese Gruppe regelrecht verwachsen zu sein. Das Angebot in App-Stores und Onlineshops kennen diese Nutzer besser als die Öffnungszeiten des Bäckers nebenan. So gut wie alle sozialen Aktivitäten finden über das Smartphone statt, ob Chatten, Kommentare setzen oder das Uploaden von Bildern. Auch Musik- und Video-Streaming sind für sie selbstverständlich.
Wer nun weiß, welchem Nutzertyp er entspricht, der kann sich bei einigen Anbietern einen eigenen Handyvertrag zusammenstellen. Dabei sind in der Regel diese drei Komponenten auf den eigenen Bedarf abzustimmen: Telefonie, SMS und mobiles Internet – sie ergeben ein individuelles Paket. Man legt zum Beispiel die Anzahl an Freiminuten, Frei-SMS und das gewünschte Datenvolumen fest, gegebenenfalls auch die Surfgeschwindigkeit. Für jede Stufe wird ein bestimmter Betrag fällig. Auch kann man wählen, ob der Vertrag mit oder ohne Laufzeit abgeschlossen werden soll.
So erhält man individuell abgestimmte Tarife:
- Traditionalisten verzichten zum Beispiel auf das mobile Internet und buchen dafür eine hohe Anzahl an Freiminuten oder eine Flatrate.
- lltagsnutzer stellen sich dagegen einen Mix aus 300 Freiminuten und 100 Frei-SMS zusammen, und wählen dazu ein paar GB Datenvolumen.
- Power-User der Generation M verfügen meist über eine Telefon-Flatrate, entscheiden sich aber in jedem Fall für das größtmögliche Datenvolumen. Ein Handyvertrag mit merh als 10 GB wäre durchaus eine Option.
Überschreitet man später die maximale Anzahl an Freieinheiten (Telefonie/SMS), wird jede darüber hinausgehende Leistung entsprechend einzeln abgerechnet (pro Minute oder pro SMS). Beim Datenvolumen stellt die vereinbarte Größe die Obergrenze dar. Wer weiterhin surfen oder chatten will, kann aber meist ein neues Datenkontingent nachträglich dazubuchen. Manchmal kann man einige Details des zusammengestellten Tarifs ändern. So ist es dann zum Beispiel möglich, das Datenvolumen für den nächsten Monat flexibel zu erhöhen oder zu verringern.
Handyverträge zum Zusammenstellen zeigen dann ihre Stärke, wenn man bestimmte Funktionen des Telefons nur sehr selten oder gar nicht nutzt. Dadurch können solche Angebote sehr günstig sein. Doch mitunter sind Paketlösungen billiger als selbst zusammengestellte Handytarife. Trotz der großen Anzahl sollten Sie daher alle Angebote immer sorgfältig vergleichen. Bei WEB.DE können Sie sicher sein, dass unsere Tarife immer zu den günstigsten auf dem Markt zählen. Und für jeden Nutzertyp haben wir ein eigenes Paket, das seinen Bedürfnissen und Wünschen entgegenkommt.