Erpressungstrojaner auf dem PC?!

Aktuell kursierende Erpressungs-E-Mails setzen auf den Schockmoment: Sie drohen direkt und unverblümt und geben vor, über einen Trojaner den PC des E-Mail-Adressaten gehackt und diesen bei rufschädigenden Handlungen gefilmt zu haben. Wer nicht zahle, dessen Ruf werde ruiniert. Wir zeigen Ihnen in diesem Tipp, wie so eine "Trojaner-E-Mail" aussieht und geben Tipps, auf was Sie achten können.
Ertappt?! Bei was bitte schön? Wenn Sie sich diese Frage beim Lesen einer E-Mail stellen, dann haben Sie wohl gerade eine dieser Erpresser-E-Mails, die aktuell in Umlauf sind, erhalten. Darin gaukeln Ihnen Online-Kriminelle ganz unverfroren vor, Sie beim Besuch einschlägiger Seiten und – damit verbunden – bei ziemlich eindeutigen Handlungen vor dem Bildschirm gefilmt zu haben.

Und zwar über einen vermeintlichen Trojaner, den die Kriminellen zum Ausspionieren auf Ihrem Computer installiert haben. Jetzt heißt es zahlen, sonst – so die Erpresser – werde das Bildmaterial veröffentlicht, an befreundete Kontakte weitergeleitet.

Sie finden, das klingt skurril, ist kaum zu glauben? Leider gibt es diese E-Mails wirklich. Denn die Gangster werden immer kreativer und setzen auf massive Einschüchterung, setzen da an, wo es weh tut: In der Privatsphäre des Einzelnen.
Damit Sie wissen, wie solch eine E-Mail in "echt" aussieht, geben wir Ihnen hier ein reales Beispiel. Sehen Sie es sich einmal genauer an und versuchen Sie zu erkennen, was solch eine Erpresser-E-Mail ausmacht:
Beispiel einer echten Erpresser-E-Mail
Beispiel einer echten Erpresser-E-Mail
Sie haben sich die E-Mail durchgelesen und auch die von uns markierten Stellen beachtet? Dann sind Ihnen sicher folgende Punkte aufgefallen:

Merkmale einer Erpresser-E-Mail

  1. Die Anrede ist salopp: "Servus", Sie werden geduzt
  2. Der Verfasser droht direkt "…solltest Du jetzt gut aufpassen."
  3. Es wimmelt von Rechtschreibfehlern, Umlaute werden ersetzt durch "ae" oder "ue".
  4. Er droht mit dem klassischen "Porno-Trojaner" und angeblich vorhandenem, verräterischem Videomaterial.
  5. Er gibt vor, Ihre Kontaktliste gekapert zu haben und die Videos an Kontakte zu senden.
  6. Er fordert Schweigegeld – meist in Höhe mehrerer hundert Euro. Und zwar in Form der digitalen Währung "Bitcoins". Dazu schickt er gleich noch die Anleitung dazu, wie man diese erwirbt.
  7. Er setzt eine Zahlungsfrist.
  8. Er warnt am Ende nochmals, direkt zu zahlen, sonst drohe die Veröffentlichung des schmuddeligen Videomaterials und damit die soziale Ächtung.

Das also sind die wesentlichen Punkte, durch die sich solche Erpresser-E-Mails auszeichnen. Vielleicht sagen Sie sich: "So einen Quatsch klicke ich sowie gleich wieder weg, lösche die E-Mail unverzüglich. Denn ich weiß, dass ich keine einschlägigen Seiten besucht habe usw."

Dennoch möchten wir Sie generell für Erpressungsszenarien sensibilisieren. Denn die Kriminellen können sich natürlich jederzeit auch andere Inhalte ausdenken, mit denen Sie sie verunsichern und finanziell ködern wollen.

Was kann ich bei Erpressungs-E-Mails tun?

  • Lassen Sie sich nicht überrumpeln und zahlen Sie auf keinen Fall!
  • Klicken Sie auch auf keinen, in der E-Mail enthaltenen Link oder Anhang.
  • Bleiben Sie generell ruhig und wenden Sie sich stattdessen an die nächste Polizeidienststelle bzw. erstatten Sie direkt Anzeige bei der nächsten Online-Wache der Polizei.

Unser Sicherheitstipp: Sollte die Erpresser-E-Mail wider Erwarten in Ihrem Posteingang statt im Spam-Ordner gelandet sein, verschieben Sie sie in "Spam". So werden Ihre persönlichen Spamfilter im Postfach trainiert und E-Mails dieses Absenders bzw. mit ähnlichem Betreff oder Textmuster sollten künftig nicht mehr in Ihrem Posteingang landen. Sorgen Sie auch dafür, dass Ihr Betriebssystem, Ihr Virenschutz und Ihre Firewall aktiv und auf dem neuesten Stand sind.

Wir hoffen, Sie fanden unseren Tipp zu Erpressungs-E-Mails und angeblichen Trojanern auf dem PC informativ und hilfreich? Dann freuen wir uns über Ihr positives Feedback.

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