Die Geschichte der E-Mail

Trotz WhatsApp, Instagram und Co.: Die E-Mail ist weltweit noch immer der beliebteste Kommunikationskanal. Über 350 Milliarden E-Mails werden täglich verschickt. Doch wie ist die E-Mail überhaupt entstanden – kennen Sie sich aus?
Ein kurzer Zeitstrahl
Ein kurzer Zeitstrahl

Vorstufen der E-Mail

Bereits 1965 verwendeten Forscher am Institut für Technologie in Massachusetts (MIT) das erste E-Mail-System der Welt. Mit dem Programm "Mailbox" gelang es ihnen, kurze Nachrichten auf ihren Computern zu hinterlassen, die beim nächsten Login wieder angezeigt wurden.

In den Folgejahren stand die Entwicklung eines Systems, mit dem Nachrichten von einem Computer an einem anderen gesendet werden können, nicht im Mittelpunkt der Forschung. Dennoch wurde sie am Rande anderer Projekte stetig vorangetrieben.

Premiere: Die erste E-Mail der Welt

1971 gelang es schließlich dem Ingenieur Ray Tomlinson, die erste E-Mail der Welt zu versenden. Der Inhalt der Nachricht, die über ein drei Meter langes Kabel zwischen zwei Computern übertragen wurde, ist nicht bekannt, wohl aber seine Adresse: "tomlinson@bbntenexa". Mit dem "@"-Symbol trennte er seinen Benutzernamen von der Computeradresse und legte damit den Grundstein für jede heutige E-Mail-Adresse
 
Die Geschichte des @-Zeichens
Das @-Zeichen (im Deutschen früher auch "Klammeraffe" genannt) wurde nicht speziell für E-Mails erfunden. Ray Tomlinson wählte es zufällig aus, weil es ein selten verwendetes Sonderzeichen war.

Ursprünglich war es eine Ligatur aus den Buchstaben "a" und "d" des lateinischen Wortes "ad" (zu), die unter anderem von Händlern in Großbritannien verwendet wurde, um den Preis von Waren anzugeben: "10 Kartoffeln zu 40 Cent". Im Jahr 1880 wurde es auf Schreibmaschinentastaturen und später auf den ersten Computertastaturen verwendet.

Die E-Mail erreicht Deutschland

Zwischen 1971 und 1984 entwickelte sich die E-Mail-Technologie nur recht langsam. Dies lag an der Komplexität des Verfahrens und der geringen Verbreitung von Computern. Vor 40 Jahren, am 3. August 1984 erreichte schließlich die erste E-Mail Deutschland, empfangen von Michael Rotert an der Universität Karlsruhe (heute KIT). Die Nachricht "Wilkommen in CSNET! Michael, this is your official welcome to CSNET." wurde einen Tag zuvor aus den USA abgeschickt und erreichte den Forscher unter seiner Adresse "rotert@germany".
 
Info: Das CSNET war damals eine US-amerikanische Plattform, die zur elektronischen Kommunikation unter Wissenschaftlern diente.
Gleichzeitig erreichte die E-Mail per Kopie (CC) auch den Projektleiter Werner Zorn (zorn@germany). Dieser historische Moment war ein wichtiger Schritt für die internationale Vernetzung und die Verbreitung der E-Mail in Deutschland.

Eine E-Mail-Adresse für Jedermann

In den 90er Jahren wurde das Internet für die breite Masse zugänglich und die E-Mail verbreitete sich in rasantem Tempo. Als 1996 der erste Webmail-Anbieter online ging, konnte sich jeder mit einem Internet-Zugang eine eigene E-Mail-Adresse anlegen. Schon damals hatten sich zum Jahresende um die 1 Millionen Nutzerinnen und Nutzer registriert. Kurze Zeit später ermöglichte auch WEB.DE das Anlegen einer eigenen E-Mail-Adresse.

Heute ist die E-Mail aus dem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken: Nachrichten an Freunde oder Kollegen, Kontakte, Fotos, usw. – all das und noch viel mehr kann man mit wenigen Klicks per E-Mail versenden – innerhalb von Sekunden statt wie früher innerhalb von 24 Stunden. Die E-Mail ist zu einem der wichtigsten Kommunikationsmittel der heutigen Zeit geworden.



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