Italien hat eine neue E-Auto-Förderung aufgelegt. Das Maßnahmenpaket umgeht auch einen Geburtsfehler des abgeschafften deutschen Modells. Oder besser gesagt "umging" – denn nach nur neun Stunden waren alle Fördermittel bereits ausgeschöpft.

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Deutsche E-Auto-Käufer müssen die Anschaffung eines Neuwagens seit diesem Jahr ohne staatliche Zuschüsse planen. Italien hatte dagegen am dritten Juni 2024 ein äußerst umfangreiches Subventionsmodell an den Start gebracht. Zumindest für die kurze Dauer von neun Stunden, denn innerhalb dieser Zeit gingen so viele Anträge ein, dass die 200 Millionen Euro Budget schon wieder vergeben waren.

Video: Fiat Centoventi Konzept

Der Clou dabei: die soziale Komponente der Förderung. Ein Aspekt, auf den in Deutschland verzichtet wurde. Nicht selten führten die Kritiker den Umstand ins Feld, dass vom staatlichen Zuschuss vor allem Besserverdiener profitierten, die sich die ohnehin teuren Elektroautos überhaupt leisten könnten.

6.000 Euro bedingungslos

In Italien kommen nur jene Haushalte in den Genuss der höchstmöglichen Fördersumme von 13.750 Euro, deren jährliches Einkommen unterhalb von 30.000 Euro liegt. Das allerdings auch nur dann, sofern zuvor ein Euro-2-Fahrzeug im Einsatz gewesen ist, das zugunsten eines Elektroautos ausgemustert wird. Also eine Art Abwrackprämie. Und: Das neue Auto darf maximal 20 Gramm CO₂ pro Kilometer emittieren und nicht teurer als 35.000 Euro sein. Ohne Einkommensgrenze oder Abgabe-Fahrzeug bewilligte Italien aber immer noch 6.000 Euro pro E-Auto-Anschaffung.

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Der Hintergrund: Auf Italiens Straßen ist eine der ältesten Fahrzeugflotten Europas unterwegs. Millionen von Autos, die lediglich Euro 3 oder schlechter erfüllen. Fehlt nur noch ein günstiges Elektroauto, das die Anschaffung der neuen Antriebstechnologie in der Folge für ein breites Publikum erschwinglich macht. Aushelfen könnte da der Mega-Konzern Stellantis, der günstige Stromer für sieben seiner Marken in der Pipeline hat. Eines davon, den Fiat Centoventi, sehen Sie in unserer Fotoshow oben im Artikel.  © auto motor und sport

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