Nach der Insolvenz im Juli kommt nun das endgültige Aus für den Autositzhersteller: Recaro wird abgewickelt, 200 Arbeitsplätze in Kirchheim unter Teck fallen weg.

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Die Insolvenz betrifft etwa 215 Mitarbeiter. Nach der Insolvenzmeldung im Juli hatte sich die IG Metall überrascht gezeigt und einen transparenten Dialog gefordert, um mögliche Lösungen zur Sicherung der Arbeitsplätze zu finden. "Wir sind enttäuscht und fühlen uns vom Management im Stich gelassen", hatte Betriebsratschef Frank Bokowits der Nachrichtenagentur dpa gesagt. "Unsere Kolleginnen und Kollegen haben große Opfer gebracht, um das Unternehmen zu unterstützen."

Recaro stellt Produktion ein

Diese Opfer konnten am Ende eine Schließung der Produktion nicht verhindern: Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, stellt Recaro die Produktion in Kirchheim unter Teck zum Jahresende ein. Von der Abwicklung seien etwas mehr als 200 Mitarbeiter betroffen. "Alle Mitarbeiter werden nach den Worten des Sprechers der Insolvenzverwaltung ihren Arbeitsplatz verlieren", berichtet das Blatt. Es habe Gespräche mit einem Investor gegeben, doch der habe kein Interesse an einem Erhalt der Produktion gezeigt, so der Bericht.

Restrukturierungsmaßnahmen für Recaro

Recaro Automotive gehört seit 2016 der US-Investmentgesellschaft Raven Acquisition. Das Unternehmen produziert unter Lizenz der Stuttgarter Recaro Holding, die Flugzeug- und Gamingsitze herstellt. Beide Firmen haben gemeinsame Wurzeln, sind aber rechtlich völlig selbstständig operierende Gesellschaften. Das Traditionsunternehmen kämpfte in den letzten Jahren mit wirtschaftlichen Herausforderungen.

Trotz des Verzichts und der Opfer der Belegschaft konnten die finanziellen Probleme nicht überwunden werden. Die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter hängt nun von den Entscheidungen des Insolvenzverwalters und möglichen Restrukturierungsmaßnahmen ab.

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Die Insolvenz von Recaro spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen viele mittelständische Unternehmen in der Automobilbranche derzeit konfrontiert sind. Steigende Kosten, verschärfter Wettbewerb und die Transformation hin zu neuen Technologien setzen die Unternehmen zunehmend unter Druck.  © auto motor und sport

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