Eine umfassende ADAC-Studie hat 9.000 Einwohner, Pendler und Besucher in 15 Städten nach ihrer Zufriedenheit mit den vorliegenden Verkehrsbedingungen befragt. Dabei ergibt sich ein eindeutiges Bild.
Die Verkehrsbedingungen in deutschen Städten sind oft nervenaufreibend: lange Ampelphasen, kaum Radwege, langsamer Personennahverkehr – an Problemstellen mangelt es meist nicht. Dass die Zufriedenheit der Verkehrsteilnehmer aber höchst unterschiedlich ausfällt, zeigt eine aktuelle ADAC-Studie mit dem Titel "Mobil in der Stadt". Sie offenbart, in welchen Städten es flüssig läuft, und wo es an allen Ecken und Enden hakt. Dabei wurden nicht nur Autofahrer befragt, sondern auch Nutzer des ÖPNV sowie Fußgänger und Radfahrer.
ADAC-Studie: Städte im Osten belegen Spitzenplätze
In der Gesamtbetrachtung wird sofort ersichtlich, dass Dresden und Leipzig die Städte mit den höchsten Zufriedenheitswerten beim städtischen Verkehr sind. In Dresden geben etwa 41 Prozent der Befragten den Bedingungen der Mobilität insgesamt die guten Noten 1 und 2, dagegen vergeben nur 11 Prozent die Noten 5 oder 6. Leipzig folgt dicht dahinter (40 Prozent zufrieden, 10 Prozent unzufrieden). Betrachtet man die ÖPNV-Nutzer isoliert, ist Dresden das Maß der Dinge: Satte 55 Prozent vergeben hier eine 1 oder eine 2, nur 6 Prozent sind besonders unzufrieden mit der Situation – damit setzt sich Dresden deutlich von allen anderen Städten ab.
Die unzufriedensten Autofahrer kommen aus Stuttgart
Die Schlusslichter sind dagegen im Westen zu finden: Duisburg und Köln belegen in der Gesamtbetrachtung die letzten beiden Positionen. In Köln sind nur 27 Prozent mit der Mobilität in der Stadt zufrieden (Note 1 oder 2). Jeder Fünfte (19 Prozent) gibt der Stadt am Rhein höchstens eine 5 oder sogar eine 6. In Duisburg sieht das Ergebnis ähnlich aus. Dort trifft man außerdem auf die unglücklichsten ÖPNV-Nutzer und Radfahrer. Die unzufriedensten Autofahrer sind dagegen in Stuttgart zu finden: Jeder Dritte (32 Prozent) will der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg nur eine der beiden schlechtesten Schulnoten geben, wenn es nur um das Autofahren geht.
Überhaupt scheint es beim Autofahren die größten Defizite in deutschen Städten zu geben. Im Durchschnitt aller Städte zeigten sich Fußgänger, ÖPNV-Nutzer und Radfahrer mit ihrem Mobilitätsangebot recht zufrieden, so der ADAC. Die Bedingungen für Autofahren würden hingegen weit häufiger kritisch beurteilt. Autofahrer in den 15 untersuchten Städten ärgern sich vor allem über die Höhe der Parkgebühren, das Parkraumangebot, das Baustellenmanagement und das Verhalten von Fahrradfahrern. Doch der letzte Punkt scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen: Die Radler stören sich meist wiederum am Verhalten der Autofahrer. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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