Im Frühjahr musste Oliver Hoffmann seinen Posten als Audi-Technikvorstand räumen, CEO Döllner übernahm selbst. Der Nachfolger kommt aus den eigenen Reihen.

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Seit Markus Duesmann Anfang September 2023 den Vorstandsvorsitz der Audi AG an Gernot Döllner übergeben hatte, ist in der Ingolstädter Konzernzentrale vieles in Bewegung geraten. Der Neue stellte sofort alles auf den Prüfstand – und sorgte damit für Unruhe. In diesem Zuge soll er anfangs beispielsweise das Formel-1-Projekt infrage gestellt haben. Eine deutlich gravierendere Änderung ist die komplette Neuordnung der Autoentwicklung bei Audi: Nach Porsche-Vorbild führt die VW-Tochter 2025 das sogenannte Baureihenprinzip ein und wendet dabei die Prinzipien der Matrix-Organisation an.

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Der erste von Döllner veranlasste zentrale Wechsel im Audi-Vorstand fand bereits im Frühjahr 2024 statt. Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann musste seinen Posten nach knapp drei Jahren räumen. Interimsweise übernahm Döllner selbst dieses Ressort. Doch nun hat Audi einen echten Nachfolger für Hoffmann gefunden. Wie der Hersteller offiziell bekannt gab, übernimmt Geoffrey Bouquot zum 1. Januar 2025 die Leitung des Geschäftsbereichs der Technischen Entwicklung. Bereits seit Juni 2024 ist der gebürtige Franzose Mitglied des Audi-Vorstands und dort bisher für den Bereich "Innovation und Software-Defined-Vehicle" (SDV) zuständig. Fortan trägt er die Verantwortung für die gesamte Fahrzeugentwicklung.

Hauptaugenmerk auf Software-Entwicklung

Damit steht fest, dass Audi in der eigenen Autoentwicklung endgültig neue Prioritäten setzt und dem Thema Software das Hauptaugenmerk widmet. "Die ursprüngliche Entscheidung für ein zusätzliches Vorstandsressort 'Innovation und SDV' spiegelt die große Bedeutung wider, die das Unternehmen einer ressortübergreifenden und langfristigen Innovationsstrategie beimisst", sagt Aufsichtsratschef Manfred Döss. Bouquot habe seit seinem Wechsel zu Audi viele wichtige Impulse gesetzt und das in ihn gesetzte Vertrauen mehr als bestätigt, ergänzt Döllner. "Gemeinsam mit dem gesamten Vorstand machen wir Audi wieder fit für die Zukunft."

Dem alten Technik-Vorstand Oliver Hoffmann hatte Döllner diese Transformation offensichtlich nicht zugetraut. Der 47-Jährige leitete das Ressort seit dem 1. März 2021 und verlängerte seinen Vertrag erst im vergangenen Jahr um fünf weitere Jahre. Er arbeitet seit 2003 im VW-Konzern und kam 2006 von Lamborghini zu Audi. Hoffmann wurde nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand zum Formel-1-Projekt abgeschoben und übernahm als Gesamtverantwortlicher und Generalbevollmächtigter dessen Leitung. Doch als Döllner auch dieses im Sommer umstrukturierte und mit dem ehemaligen Ferrari-Teamchef Mattia Binotto einen neuen Verantwortlichen installierte, mussten sowohl Hoffmann als auch der vorherige F1-Projektleiter Andreas Seidl endgültig gehen.

Jahrelanger Entwicklungsstau

Döllner sah bei Hoffmann verschiedenen Medienberichten zufolge die Hauptverantwortung für einen jahrelangen Entwicklungsstau bei der Entwicklung neuer Modelle, Plattformen und Software-Generationen. Große prestigeträchtige E-Auto-Projekte kommen viel später als ursprünglich geplant auf den Markt. Der Q6 E-Tron sollte Ende 2021 vorgestellt werden, kam aber erst im Sommer 2024 auf den Markt. Auch der A6 E-Tron Avant (siehe Video nach dem ersten Absatz) und der nächste Q8 verspäten sich massiv. Wodurch die Gefahr besteht, dass Audi von der Premium-Konkurrenz peu à peu abgehängt wird. Nicht nur von der traditionellen übrigens, sondern auch von jener aus China oder Südkorea.

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Nur wenige Wochen vor Hoffmanns Ausscheiden aus dem Audi-Vorstand sorgte der Hersteller mit einer weiteren personellen Veränderung für Aufsehen. Mit Massimo Frascella verpflichteten die Ingolstädter einen neuen Designchef; der Italiener wechselte von Jaguar Land Rover nach Oberbayern. Sein Vorgänger Marc Lichte hat neue Aufgaben im VW-Konzern bekommen.  © auto motor und sport

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