Berlin - Er war der erste Mini mit Allrad: der Countryman. So bestückt und hochgebaut wurde auch der britische Klassiker zu einem kleinen SUV.
Doch der 4x4-Antrieb, der bei den SUV anfangs die Offroad-Eigenschaften von Geländewagen übertragen sollte, ist beim Mini Countryman eher nichts für Stock und Stein, zu gering die Bodenfreiheit. Bei der Hauptuntersuchung (HU) schneidet das Modell ziemlich gut ab, Nachteil: die hohen Gebrauchtwagenpreise.
- Modellhistorie: 2010 kam der Countryman auf den Markt, als vierte Variante des Mini seit die Marke unters Dach von BMW zog. Zum Facelift von 2014 gab es überarbeitete Motoren und eine nachgeschliffene Karosserie. 2017 wuchs das Modell mit der Zweitauflage um beträchtliche 20 Zentimeter. Diese wurde 2020 in Form eines Plug-in-Hybriden (Cooper SE Countryman) elektrifiziert.
- Karosserievarianten: Der Countryman ist immer ein Fünftürer mit vorn gutem und hinten zumindest kindgerechtem Platzangebot.
- Abmessungen (laut ADAC): 1. Generation: 4,10 m bis 4,13 m x 1,79 m x 1,55 m bis 1,56 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 350 l bis 1170 l; 2. Generation: 4,30 m x 1,82 m x 1,56 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 450 l bis 1390 l (Plug-in: 405 l bis 1275 l).
- Stärken: Bei der HU gibt sich der Countryman laut "Auto Bild Tüv Report 2023" kaum die Blöße. Ob Achsaufhängung, Federn und Dämpfer, Antriebswellen oder Lenkanlage und -gelenke: Sie alle machen eine gute Figur. "Solide bis überdurchschnittliche Prüfergebnisse" liefern auch Fußbremse, Feststellbremse, Bremsscheiben und -leitungen. Keine Probleme mit Abblendlicht und Blinkern.
- Schwächen: Schon bei der ersten HU wird beim Countryman II jedoch die vordere Beleuchtung überdurchschnittlich oft bemängelt. Ebenso wieder bei der vierten HU im Fahrzeugalter von neun Jahren.
Beim Countryman I verzeichnen die Prüfer Ölverlust an Motor und Getriebe, ebenso ab dem dritten Check fällt die hintere Beleuchtung oft negativ auf. Unter Ölverlust leiden viele Countryman im Alter von elf Jahren, wenn sie bei der fünften HU vorfahren.
- Pannenverhalten: In der aktuellen ADAC-Pannenstatistik zeigt sich der Countryman mit Erstzulassung 2012 nur durchschnittlich, während die übrigen gute oder sehr gute Platzierungen einfahren. Pannenschwerpunkte haben sich nicht herauskristallisiert.
- Motoren: 1. Generation: Benziner (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 72 kW/98 PS bis 160 kW/218 PS; Diesel (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 66 kW/90 PS bis 105 kW/143 PS;
- 2. Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 75 kW/102 PS bis 225 kW/360 PS; Diesel (Drei- und Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 85 kW/116 PS bis 140 kW/190 PS; Plug-in-Hybrid (Dreizylinder-Otto und E-Motor: Systemleistung 162 kW/220 PS und 165 kW/224 PS).
- Marktpreise (laut "DAT Marktspiegel" der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):
- Countryman Cooper ALL4 (2018); 100 kW/135 PS (Dreizylinder); 55.000 Kilometer; 19.550 Euro.
- Countryman Cooper S (2017); 141 kW/195 PS (Vierzylinder); 66.000 Kilometer; 17.550 Euro.
- Countryman Cooper D (2016); 82 kW/112 PS (Vierzylinder); 93.000 Kilometer; 13.150 Euro. © dpa
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