Das erste V4-Motorrad aus China: Benda Dark Flag 500. Ein Bobber mit 54 PS bei 10.000/min und sogar mit Luftfederung. Neu ab Juli 2024: die Modell-Variante Commander mit Upgrades und Updates.
Überraschung: Benda aus China baut tatsächlich Motorräder in der 500er-Klasse mit V4. Doch die Benda Dark Flag 500 ist kein sportliches Konzept, sondern ein Cruiser oder Bobber mit 54 PS. Klassisch gezeichnet, mit modernen Elementen. Neben dem im Grunde schon immer exotischen Motorenlayout des V4 fällt bei der kleinen Benda das Luftfahrwerk auf. Und es gibt einige weitere Details zu bestaunen.
Benda Dark Flag 500 Commander neu ab Juli 2024
Neueste Modell-Variante, in China vorgestellt Mitte Juli 2024, ist die Benda Dark Flag 500 Commander, elegant in Weiß ("Shadow White"). Edlen Kontrast bilden die Sitzpolster, bezogen mit hellbraunem Kunstleder. Mit der Commander-Variante führt Benda zudem das neue TFT-Display ein, mit modellspezifischer Start-Animation, aber nach wie vor in einem klassisch runden Gehäuse.
V4-Motor mit rund 500 Kubik und 54 PS
Neben der als teuer und aufwendig bekannten Bauweise des V4 verblüfft die Benda Dark Flag 500 mit ihrem Bohrung-Hub-Verhältnis. Die genau 496 Kubik ergeben sich aus 4 Bohrungen mit je 53,5 Millimeter Durchmesser und jeweils 55,2 Millimeter Kolbenhub. Dieser V4 ist also ein relativer Langhuber – und trotzdem ein Drehzahljunkie: Maximal 42 Nm Drehmoment erreicht er erst bei 7.500 Touren und die Spitzenleistung, 54,5 PS (40 kW), bei schrillen 10.000/min. Doch keine Sorge: Die mittlere Kolbengeschwindigkeit liegt bei der Nennleistung bei nur 18,4 m/s, erst ab 22 m/s würde es mechanisch anstrengend im Bereich der Kolben. Auf 165 km/h Höchstgeschwindigkeit ist das 6-Gang-Getriebe ausgelegt, der Endantrieb läuft sauber per Zahnriemen.
Video: Die QJMotor SRV 600 V im Video
Luftfederbeine für 241 Kilo
Weitere technische Besonderheit der Benda Dark Flag 500 sind die luftgefederten und elektronisch gesteuerten Stereo-Dämpfer am Heck. Sie ermöglichen das Variieren der Sitzhöhe zwischen 670 und 700 Millimeter. Die Telegabel ist eine Upside-down-Ausführung ohne erkennbare Einstellmöglichkeiten. Die aufwendig-eleganten Aluminiumguss-Räder haben Bobber-Formate, Bereifung vorn 130/90-16, hinten 150/80-16. Je eine Scheibenbremse (320 mm vorn /260 mm hinten) verzögert jede Achse, ein ABS überwacht. 241 Kilogramm nennt Benda als Gesamtgewicht, die erlaubte Zuladung ist mit 150 Kilo vergleichsweise gering, und in den Tank passen 16 Liter Benzin.
Benda Dark Flag 500 in Deutschland?
In China kostet die Benda Dark Flag 500 aktuell (Juli 2024) ab 33.800 Yuan, umgerechnet circa 4.300 Euro (Modell-Variante Pro) oder 36.800 Yuan, umgerechnet circa 4.700 Euro (Modell-Variante Ultra). Unterschiede betreffen Komponenten (z. B. Bremszangen von Brembo) und Ausstattung (z. B. TFT-Display oder Tempomat). Zur Auswahl stehen 3 Farbvarianten: "Fantasy Black", "Shadow White" und "Charming Red". Zudem ist die imposante 4-in-2-Abgasanlage wahlweise in 2 verschiedenen Ausführungen verfügbar. Im August 2024 verkündete Benda, dass in Deutschland aktuell ein Direktvertrieb aufgebaut wird und künftig alle Benda-Motorräder hierzulande angeboten werden. Wann die neueste Version der Dark Flag 500 in den Handel kommt, und zu welchem Preis ist bislang aber nicht bekannt. Die erste Version war zuletzt ab 8.590 Euro im Angebot.
Fazit
Die Benda Dark Flag 500 war das erste Motorrad mit V4-Motor aus China. Inzwischen hat QJMotor die ähnliche SRV 600 V Flash nachgelegt. Weitere Besonderheit der Dark Flag 500 sind die elektronisch gesteuerten Luftfederbeine am Heck, mit denen die Sitzhöhe von 700 auf 670 Millimeter abgesenkt werden kann. Eckdaten des 500er-Bobbers: 54 PS und 241 Kilo. Bisheriger Preis in Deutschland: ab 8.590 Euro (erste Version). Im Juli 2024 stellte Benda in China die neue Version der Dark Flag 500 vor, zudem die Modell-Variante Commander in elegantem "Shadow White". Bisherige Upgrades sind künftig inklusive, zudem das neue TFT-Display. Neue Euro-Preise sind bislang nicht bekannt. © Motorrad-Online
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.