Beim Automobilzulieferer Bosch kommt es zu einem weiteren Stellenabbau. In der Steuergeräte-Sparte sollen in den Bereichen Verwaltung und Entwicklung bis Ende des kommenden Jahres 500 Stellen an den Standorten Ansbach, Reutlingen, Salzgitter und Schwieberdingen wegfallen. Der Stellenabbau solle jedoch sozialverträglich geschehen, betriebsbedingte Kündigungen sind nicht vorgesehen. Stattdessen will Bosch offene Stellen nicht mehr nachbesetzen oder Beschäftigte in andere Konzernbereiche vermitteln.

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Bereits am Donnerstag (18. Januar 2024) hatte Bosch den Abbau von weltweit 1.200 Stellen bis 2026 im Bereich der Fahrzeugelektronik und Software bekanntgegeben. Besonders betroffen ist die Sparte, die Systeme für das autonome Fahren herstellt. Grund für diese Entscheidung sind die unsicheren Aussichten im Geschäft der autonomen Fahrzeuge und steigende Kosten. Laut einer Unternehmenssprecherin erreichte die Information die Mitarbeiter am Mittwoch. In Deutschland betrifft der Abbau bis zu 950 Stellen an den Standorten Abstatt, Hildesheim, Leonberg, Renningen, Schwieberdingen und in den dazugehörigen Zweigstellen. Als Nächstes wolle man das Gespräch mit der Arbeitnehmervertretung aufnehmen, um Lösungen zu finden.

Die Entwicklung von autonomen Fahrsystemen schluckt Ressourcen

Im betroffenen Bereich Cross-Domain Computing Solution entwickelt der weltweit größte Autozulieferer Sensoren, Fahrzeugcomputer und Steuergeräte sowie Infotainment- und Fahrerassistenzsysteme. Außerdem werden hier Lösungen zum automatisierten Autofahren erarbeiten, was laut Bosch eine größere Herausforderung als erwartet sei. Die schwache Konjunktur und die aktuell hohe Inflationsrate erschweren den Übergang zum autonomen Fahren und steigern die Kosten. Bereits im Dezember 2023 hatte Bosch erklärt, dass man erwäge, in der Antriebssparte 1.500 Stellen zu streichen. In beiden Fällen möchte man sozialverträgliche Lösungen für die Angestellten finden. Die Tagesschau berichtet dazu, dass Bosch betriebsbedingte Kündigungen für die 80.000 Beschäftigten in Deutschland im Bereich der Zulieferung bis Ende 2027 ausschließt.

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Stellenabbau bei weiteren Zulieferern

Bosch ist nicht der einzige Teilezulieferer, dem es schlecht geht. Laut der Tagesschau teilte der Betriebsrat von ZF Friedrichshafen diese Woche mit, dass bis 2030 rund 12.000 Stellen in Deutschland abgebaut werden könnten. Eine Bestätigung seitens des Unternehmens gibt es allerdings nicht. Bei Continental sieht es ähnlich schlecht aus. Hier soll angeblich eine mittlere vierstellige Zahl an Mitarbeitern im Automobilsektor wegfallen.  © auto motor und sport

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