Seit 1946 baut der britische Autohersteller Bristol Cars mit einigen Unterbrechungen eigenwillige Sportwagen. Ende 2019 mussten die Briten erneut Konkurs anmelden. Dann wurde das Inventar des Autobauers verkauft. 2026 soll es erneut einen Comeback-Versuch geben.

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Der Autobauer Bristol blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Gestartet war Bristol 1875 als Hersteller von Straßenbahnen. Vor dem Ersten Weltkrieg stieg man in die Produktion von Flugzeugen ein. Nach Kriegsende fielen hier aber die Aufträge weg und man suchte sich mit der Autoproduktion ein neues Betätigungsfeld.

Blütezeit in den 60er und 70ern

In der In seiner Blütezeit von Bristol Cars waren die britischen Fahrzeuge mit Chrysler-Technik zumindest beim britischen Establishment überaus beliebt. In den 1980ern begann der Niedergang. Die Fahrzeuge waren den Kunden technisch und optisch zu altbacken. Wechselnde Eigentümer und unrealistische Sanierungspläne gefährdeten das Unternehmen dauerhaft. 2011 musste Bristol Cars Insolvenz anmelden. Die Unternehmensreste gingen an einen neuen Besitzer – die Kamkorp Limited. Die hatten 2016 mit dem Bullet ein neues Modell vorgestellt. 2017 sollte der Bristol Bullet in Produktion gehen. Die Fertigung ist aber nie angelaufen.

Käufer gesucht

Dann ging auch den neuen Besitzern endgültig das Geld aus. Bristol Cars wurde Ende 2019 unter Insolvenzverwaltung gestellt. Auch letzte Rettungsversuche scheiterten. Dann wurde der Autobauer abgewickelt, um die Gläubigeransprüche zufriedenzustellen.

Insolvenzverwalter Wyles Hardy & Co offerierte alle Bristol-Vermögenswerte, den Markenamen und alle damit verbundenen geistigen Eigentumsrechte von Bristol Cars Limited. Im Paket enthalten waren auch viele alte und neue Konstruktionszeichnungen, ein Bristol Bullet-Prototyp von 2016, verschiedene Werkzeuge und Ersatzteile. Ein Kaufpreis wurde seinerzeit nicht genannt.

Verzögertes Comeback auch mit elektrifizierten Antrieben

Gekauft hat die Bristol-Überreste Anfang 2021 der britische Immobilienunternehmer und Bristol-Fan Jason Wharton. Schon direkt nach dem Kauf kündigte Wharton Pläne zur Wiederbelebung der Marke an. Neu starten sollte Bristol Cars mit einer Art Manufakturproduktion schon im Jahr 2022. Dabei sollten das zweisitzige Modell Fighter und der Viersitzer 411 in leicht überarbeiteter Form wieder in Produktion gehen – allerdings nur acht Exemplare je Modell. Für beide Modelle waren 6,4-Liter-V8-Hemi-Motoren von Chrysler vorgesehen. 2025 wollte Wharton mit dem Buccaneer ein erstes neues Modell im klassischen GT-Stil mit vier Sitzplätzen an den Start zu bringen. Das sollte keine komplette Eigenkonstruktion werden, sondern in der Basis auf ein bestehendes Großserienmodell zurückgreifen.

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Trotz der Ankündigungen blieb es still um die Marke Bristol – bis zum November 2024. Jetzt kündigt Wharton einen Neustart der Marke für das Jahr 2026 an – pünktlich zum 80. Geburtstag von Bristol Cars. Begleitet wird die Ankündigung von einem Teaserbild, der eine leicht modernisierte Version des 411 zeigt. Zudem soll das Antriebsportfolio neben klassischen Verbrennern auch Hybrid- und Elektroversionen bieten. Woher die Antriebe stammen, bleibt offen.  © auto motor und sport

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