Buell hat den neuen Super Cruiser mit 175 PS angekündigt. Der Motor ist der bekannte 1190er-V2 aus der EBR-Zeit und muss angeblich nur 202 Kilo bewegen. Nach Angaben von Buell Motorcycle sind bereits 2,4 Millionen Motorräder vorbestellt.
Erik Buell gründete die nach ihm benannte Firma einst, um aus schwerem Harley-Eisen Sportliches zu formen. Der neue Buell Super Cruiser mit V2, 175 PS, 202 Kilo und Sportfahrwerk verbindet auf den ersten Blick beide Ansätze. Das könnte ein hochinteressantes Modell werden – wenn es denn tatsächlich 2025 kommt wie angekündigt. Ansonsten gehen die Vorbesteller leer aus. Für 50 Dollar nahm Buell seit 2023 Vorbestellungen entgegen. Innerhalb von 6 Monaten kamen so laut Hersteller rund 120 Millionen US-Dollar zusammen, was nach unseren Berechnungen 2,4 Millionen Vorbesteller oder Motorräder entspräche, bei je 50 Dollar Anzahlung. Im Herbst 2024 verkündete Buell den finalen Preis der Super Cruiser.
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Buell Super Cruiser von Roland Sands
Racer und Designer Roland Sands hat in der US-Szene einen großen Namen. Recht erfolgreicher Rennfahrer, Designer zahlreicher toller Umbauten und ein ausgezeichneter Konstrukteur von Chassis und Fahrwerken ist er auch noch. Alle 3 Professionen von Sands kamen beim neuen Buell Super Cruiser zur Geltung und machen das Modell zum stärksten und sportlichsten Serien-Cruiser der aktuellen Geschichte. Eckdaten: 1.190 Kubik, kurzhubiger V2 von Rotax, 175 PS und knapp 140 Nm, 17-Zoll-Räder mit Sportreifen, lange Federwege und natürlich die ikonische Perimeter-Bremse vorn.
Lowrider und Hooligan-Cruiser mit 175 PS
Abgesehen vom Motor und den Rädern hat der Buell Super Cruiser mit den alten EBR-Rennern, oder den mehr oder weniger neuen Buell Motorcycles unter Bill Melvins Führung nichts gemeinsam. Neu ist der Rohrrahmen aus Stahl, in den der V2 mittragend eingebaut wird. Im Lenkkopf steckt eine USD-Gabel mit enormem Federweg. Die Aluminium-Schwinge stammt zwar von den 1190er-Modellen, wurde jedoch von Roland Sands angepasst und mit einem direkt angelenkten Federbein kombiniert. Der Benzintank erinnert stark an den einer Harley-Davidson Lowrider S. Mit offensichtlicher Minimalausstattung kommt der Prototyp angeblich auf nur 202 Kilogramm fahrfertig.
Neue Buell-Modelle für Europa?
Zukünftig sollen Motorräder von Buell wieder über die USA hinaus erhältlich sein, auch in Europa. Dazu fehlt den aktuellen und den angekündigten Modellen mindestens das ABS; die Traktionskontrolle des Super Cruisers genügt nicht für die EU-Sicherheitsstandards. Und was vom leistungsstarken V2-Motor übrig bleibt, nachdem auf Euro-5+ gebracht wurde, ist eine weitere spannende Frage im Kontext Re-Re-Reload von Buell.
Vorbestellen für 50 Dollar
Seit Herbst 2023 nimmt Buell Motorcycle für den neuen Super Cruiser blinde Vorbestellungen an. Für 50 US-Dollar gibt es eine erstattbare Pre-Order, die allerdings nichts garantiert. Seit dem Bekanntwerden der Vorbestellung sollen laut Buell bereits 120 Millionen Dollar eingegangen sein, was 2,4 Millionen Motorrädern entspricht. Eine komplett wahnwitzige Zahl, die Buell in die Top 10 der größten Hersteller weltweit hieven würde und dem Gesamtvolumen aller neuen Mopeds, Roller und Motorräder in Europa in einem Jahr entspricht. Ein Jahr später schrieb Buell endlich einen Preis an die Super Cruiser. Wer entweder vorbestellt oder seine bestehende Pre-Order fixiert, zahlt insgesamt 23.900 Dollar, ab dem 12. November 25.900 Dollar. So gesehen ein vergleichsweise humaner Preis für das gebotene Motorrad, und wenn nur 1 Prozent der Vorbesteller wirklich fixieren, wäre das ein Riesenerfolg für die Company.
Fazit
Der neue Eigner und CEO von Buell Motorcycle, Bill Melvin, wird nicht müde, auf Basis des alten Rotax-V2 immer noch Modelle zu teasern. Nach dem Baja 1190 Dune Racer und dem Modell Supertouring entstand in Zusammenarbeit mit Roland Sands der Buell Super Cruiser: 175 PS im relativ sportlichen Cruiser-Fahrwerk, 202 Kilo leicht. Allein diese Kombination ist interessant, wenn es jemals einen Serienstart gibt – angekündigt ist der für 2025 zum Preis ab 23.900 Dollar Vorbestellungen von 2,4 Millionen Motorrädern oder 120 Millionen Dollar sind angeblich bereits eingegangen. Für eine Zulassung in Europa fehlt bisher die Euro-5+-Homologation und ABS. © Motorrad-Online
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