Mit dem neuen Haushalt 2025 lässt die Bundesregierung die öffentliche Batterieforschung hängen. Neue Projekte werden nicht mehr gefördert – laufende nur noch bis 2028. Es geht um dreistellige Millionensummen.

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Um den Industriestandort Deutschland für Zukunftstechnologien attraktiver zu machen und öffentliche Institute zu unterstützen, förderte das Bundesministerium für Bildung und Forschung bisher auch die Entwicklung neuer Batterietechniken. Nach Kürzungen im Vergleich zu den Vorjahren beliefen sich die Fördersummen aus dem Klima- und Transformationsfonds im Jahr 2024 immerhin noch auf 155 Millionen Euro.

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Für das kommende Jahr hat die Bundesregierung mit ihrem Haushaltsplan 2025 an dieser Stelle klar den Rotstift angesetzt. Nur noch bestehende und auslaufende Projekte werden bis 2028 gefördert. Dafür sind nur noch 118 Millionen Euro eingeplant. Öffentliche Unterstützung wird es für neue Projekte nicht mehr geben. Der Bund spart also kurzfristig 37 Millionen Euro in einem Jahr. Doch was heißt das langfristig?

Falsches Zeichen für Standort Europa

Noch vor etwa einem Jahr wollte die Ampel-Koalition aus der Bundesrepublik Deutschland ein Zentrum der modernen Batteriezell-Entwicklung machen. Angesichts der starken kontinentalen Konkurrenz aus Amerika und Asien schien das ein ambitionierter, aber sinnvoller Plan zu sein. In den USA gibt es mit dem "Inflation Reduction Act" sogar ein noch ambitionierteres Finanzprogramm, das die dortige Industrie in erheblichen Maße fördert und die Standorte global für die Zukunft attraktiv macht. Und China gilt ohnehin seit Jahrzehnten als treibende Kraft im Batterie-Sektor – ausgehend von kontinuierlichen Milliarden-Investitionen des Staates.

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Obwohl es in Deutschland und Europa noch viele andere direkte und indirekte Industrie-Förderprogramme gibt, wäre die Abschaffung der öffentlichen Batterieforschung sicher ein schlechtes Zeichen für ein so hoch entwickeltes Industrieland. Schließlich werden intelligente Batterielösungen nicht nur in der Mobilität unersetzlich, sondern auch in der gesamten Energieversorgung, etwa zur Puffer-Speicherung von Strom aus regenerativen Quellen. Das Thema Wasserstoff (siehe Galerie) kann dabei nur ein Teil des Lösungspuzzles sein.  © auto motor und sport

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