Luegbrücke und Europabrücke: Neubau und Sanierungen sorgen bereits jetzt am Nadelöhr Brenner für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Eine zeitnahe Verbesserung der Situation wird es nicht geben, jahrzehntelanges Verkehrschaos ist programmiert. Was das für Auswirkungen auch auf Radfahrer und den Radtourismus haben kann, sagen wir dir hier.

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Schon seit Januar dieses Jahres geht es auf der wichtigen Verbindung in Richtung Italien auf der Luegbrücke nur einspurig vorwärts. Die Auto- und LKW-Kolonnen bilden bereits jetzt teils erhebliche Rückstaus. Grund: der Neubau der maroden Brücke auf 1,8 Kilometern Länge, der bis 2030 abgeschlossen werden soll.

Ein Ende des Verkehrschaos ist nicht in Sicht, der nächste Neubau folgt sogleich: Der geplante Neubau einer der wichtigsten Verbindungen, der Europabrücke ab 2040 auf der Brennerautobahn wird nicht nur für Autofahrer weiterhin massive Einschränkungen mit sich bringen, sondern auch für Radfahrer und Radtouristen könnte dies erhebliche Auswirkungen haben. Wir haben einmal fünf realistische Szenarien zusammengestellt.

Erhöhtes Verkehrsaufkommen auf Nebenstraßen

Durch die Bauarbeiten werden viele Autofahrer und LKW-Fahrer auf alternative Routen ausweichen. Besonders betroffen dürften die Brenner-Bundesstraße (B182) sowie kleinere Nebenstraßen im Wipptal sein, die von Radreisenden auf dem Brenner-Radweg genutzt werden. Dies könnte unter Umständen zu gefährlichen Verkehrssituationen für Radfahrer führen, insbesondere auf Abschnitten, wo es keinen separaten Radweg gibt.

Beeinträchtigung des Brenner-Radwegs

Falls es zu Umleitungen oder Baustellenverkehr entlang der Radroute kommt, könnte das den Radweg teilweise unattraktiv oder sogar unpassierbar machen. Da viele Radreisende den Brenner-Radweg als Teil der Via Claudia Augusta oder der Etsch-Route Richtung Italien nutzen, wäre das eine erhebliche Einschränkung.

Erhöhte Emissionen und Lärm verhindern Radtourismus

Eine Baustelle dieser Größenordnung bedeutet über Jahre hinweg Baustellenverkehr, erhöhte Abgaswerte und Lärmbelästigung – besonders in sensiblen alpinen Regionen. Radreisende, die auf der Suche nach einer naturnahen Tour sind, könnten sich deshalb nach Alternativrouten umsehen. Der regionale Radtourismus könnte somit auch finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, wenn die Radfahrer zunächst fernbleiben würden.

Mögliche Einschränkungen für Radtransport in Zügen

Wenn es zu Verkehrschaos auf der Straße kommt, könnten auch Zugverbindungen überlastet sein, da viele Pendler und Touristen auf die Bahn umsteigen. In Stoßzeiten könnte es für Radreisende schwieriger werden, ihre Fahrräder in den Zügen der Brennerbahn mitzunehmen. Fahrradstellplätze in den Zügen sind rar gesät.

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Tipps: Mögliche Alternativen für Radreisende

  • Frühzeitig über Baustellenabschnitte und mögliche Sperrungen informieren
  • Alternative Routen prüfen, etwa über das Pustertal oder das Inntal
  • Kombination mit Zugreisen planen, um kritische Abschnitte zu umgehen
  • Frühere oder spätere Reisezeitpunkte wählen, um Hauptverkehrszeiten zu vermeiden

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