Chevrolet will mit einem Elektro-Pick-up ein knallhartes Wüstenrennen bestreiten. Spektakulär wird das allemal. Und ein echter Reichweiten-Killer.
Die Mint 400 ist ein berühmtes Offroad-Rennen, das seit 1968 jedes Jahr in der Wüste nahe Las Vegas, Nevada, stattfindet. Es zählt zu den anspruchsvollsten und angesehensten Wüstenrennen in Nordamerika. Ursprünglich wurde das Event ins Leben gerufen, um Werbung für das Mint Hotel & Casino in Las Vegas zu machen, hat sich aber im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Ereignis im Offroad-Motorsport der USA entwickelt. 400 Meilen, also rund 640 Kilometer, geht es auf einem Rundkurs durch die Wüste.
400 Meilen durch die Wüste
Chevrolet möchte beim diesjährigen Mint 400 mit einem Elektro-Truck antreten. Mit dem elektrisch angetriebenen Silverado EV will die Marke im Rennteam von Chad Hall mitwirken, das mit Verbrenner-Chevys um den Sieg fährt. Basis des elektrischen Renn-Pick-up ist der Silverado EV, den die Marke 2022 erstmals vorgestellt hat. Nach reichlich Anlaufschwierigkeiten und (besonders für US-Verhältnisse) bescheidenen Auslieferungszahlen von weniger als 8.000 Einheiten im vergangenen Jahr kann der Silverado EV ein bisschen Promotion gut gebrauchen.
Im Gegensatz zu den Verbrenner-Rennfahrzeugen, die mit Schnelltank-Anlagen in Sekundenschnelle Sprit bunkern können (eine Runde geht über 100 Meilen/160 Kilometer), wird beim elektrischen Silverado EV die Ladezeit eine echte Spaßbremse werden, auch wenn der Silverado EV dank 800 Volt-Technik mit bis zu 350 kW laden kann. Über die im Prototypen eingebaute Batterietechnik und -kapazität schweigt der Hersteller bislang.
1.115 PS aus drei Motoren
Aussagen gibt es dagegen zur Antriebstechnik. Im Chevrolet Silverado EV ZR2 kommen drei Antriebsmaschinen zum Einsatz, die Maximalleistung wird mit 1.115 PS angegeben, wobei unklar bleibt, wie viel Leistung die Batterie überhaupt zur Verfügung stellen kann. So oder so – bei Vollstrom geht da selbst der 200-kWh-Batterie des Silverado EV recht schnell die Puste aus.
Für den Renneinsatz bekommt der Silverado EV ZR2 vor allem ein wettbewerbstaugliches Fahrwerk verpasst. Dessen Kernkomponente sind Multimatic Adaptive Spool Valve Stoßdämpfer, eine spektakuläre Technik, die zur Serienausstattung des Ferrari Purosangue gehört (siehe Video unten). Der Federweg soll vorne wie hinten 33 Zentimeter betragen.

Die Wettbewerbsteilnahme sieht Chevrolet als Vorbereitung für eine Offroad-Serienversion des elektrischen Silverado. Die Marke plant, in diesem Sommer den 2026 Silverado EV Trail Boss auf den Markt zu bringen, die erste Geländevariante eines Elektroautos der Marke. Der Trail Boss Silverado EV kommt mit werksseitig installierter Höherlegung, 18-Zoll-Rädern, 35-Zoll-All-Terrain-Reifen und, in den USA ist das bei Gelände-Editionen wichtig, roten Abschleppösen. © auto motor und sport