Der italienische Sportwagenbauer De Tomaso ist erst seit kurzem zurück auf dem Parkett der Sportwagenhersteller. Nach dem Erstlingswerk P72 folgt im Sommer 2024 mit dem P900 eine noch extremere Auslegung des Mittelmotorsportwagenkonzepts, das allerdings rein für den Einsatz auf der Rennstrecke vorgesehen ist. Und die setzt auf einen Hochleistungs-V12.

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V12-Sauger mit 900 PS

Warum ein V12? Man habe in den Firmenarchiven Blaupausen für einen Zwölfzylinder gefunden, mit dem sich De Tomaso seinerzeit mit Ferrari und Lamborghini messen wollte. Damals kam es leider nicht dazu. Heute kann De Tomaso. Und eben darum kommt der P900 mit einem selbst entwickelten 6,2-Liter-V12, der kompakter und mit 220 Kilogramm auch leichter als alle Wettbewerber ausfallen soll. Ausgelegt als Hochdrehzahlkonzept darf der frei saugende Zwölfender ganz ohne E-Unterstützung bis zu 12.300 Touren jubilieren, während er ganz zukunftsorientiert synthetischen Kraftstoff CO₂-neutral verfeuert. Nebenbei fallen 900 PS Leistung ab, die über ein maßgeschneidertes Xtrac-Paddleshift-Getriebe an die Hinterräder fließen. Der V12 soll allerdings erst irgendwann in 2024 fertig werden. Wer seinen De Tomaso P900 bereits vorher wirklich bewegen will, erhält optional einen V10-Motor von Judd verbaut, der angeblich direkt mit dem Triebwerk aus dem Benetton B197 F1-Renner verwandt ist.

Fahrleistungsdaten verrät De Tomaso weder für den V12 noch für den V10, verspricht aber die Fahrdynamik eines LMP-Rennwagens. Kein Wunder, wenn 900 PS auf nur 900 Kilogramm Fahrzeuggewicht treffen.

Das Design des komplett aus Kohlefaserlaminat gefertigten P900 lehnt sich an das des P72 an, nur eben mit viel mehr Spoilerwerk sowie Be- und Entlüftungskiemen versehen. Besonders spektakulär fällt die Heckansicht aus. Hier zieht sich der Hauptflügel seitlich ausgehend von den Radhausflanken im großen Bogen über das gesamte Heck. Im Mittelbereich hängt ein zweites, aktiv angesteuertes Flügelprofil darunter. Vom Dach trifft eine Längsfinne dazu. Runde LED-Rückleuchten korrespondieren mit runden Auspuffendrohren.

Auspuff als Kunstwerk

Letztere scheinen sich zum Marktstart aber noch zu ändern. Aus den bislang angedeuteten zwei Endrohren wird wohl nur noch ein zentrales. Die dahinterliegende Auspuffanlage könnte glatt als eigenes Kunstwerk durchgehen. Über seine Social Media-Kanäle hat De Tomaso erste Bilder der Abgasanlage veröffentlicht. Wie die Italiener die zwölf Abgaskrümmer im Bestreben nach gleichen Rohrlängen verlegen, verschachteln, ineinander verwinden ist sensationell. Im Endrohr selbst münden die Krümmer dann in sechs kreisförmig angeordneten Tuben. Bei ordentlich Durchsatz dürften die wie auf den Bildern durchaus glutrot erstrahlen. Schöner kann man die Abgase eines Verbrenners kaum zelebrieren.

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Eher spitz ausgelegt ist die anvisierte Kundschaft für den De Tomaso P900. Gebaut werden sollen lediglich 18 Exemplare. Als Grundpreis werden drei Millionen Dollar (entspricht etwa drei Millionen Euro) genannt. Zum Auto gibt es in diesen Preissphären wie üblich ein komplettes Competition-Paket: Sprich De Tomaso organisiert Rennstreckenevents, kümmert sich um das Auto, dessen Lagerung und dessen Transport.  © auto motor und sport

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