Der Dodge-Chef deutet eine Rückkehr des V8 auch für den Charger an. Dabei hatte der Autobauer den Abschied vom V8 groß zelebriert.

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Dodge-Markenchef Matt McAlear hat in einem Interview mit The Drive die Ausrüstung des neuen Charger auch wieder mit einem V8 angedeutet. Damit steigt die Zahl der V8-Modelle bei Stellantis und Dodge weiter an.

Die Redakteure von The Drive haben McAlear im Rahmen eines Roundtable-Interviews gefragt, ob die Plattform des neuen Charger auch andere Antriebe aufnehmen könnte als einen rein elektrischen oder einen Reihen-Sechszylinder-Verbrenner. Daraufhin hat der Marken-Chef die verschiedenen Antriebe von Charger und Challenger aus der jüngeren Vergangenheit aufgezählt – und unter diesen Antrieben haben nach seiner Aufzählung die V8-Motoren die Mehrheit gestellt. Er schwärmt davon, dass der Charger auf einer Multi-Energy-Plattform stehe, die sämtliche Antriebe aufnehmen und die Antriebsmomente sowohl an die Hinterräder als auch an alle Räder weitergeben könne.

V8-Vergangenheit – V8-Zukunft

Auf Nachfrage ergänzt McAlear, dass man aus der Geschichte der Antriebsstränge auf die Zukunft schließen könne. Dodge suche immer nach Möglichkeiten, die beste Leistung für die jeweilige Fahrzeugklasse anzubieten. Man werde die Antriebsmöglichkeiten weiterentwickeln und man habe die SRT-Variante des Charger noch gar nicht vorgestellt – mit der müsse man sich bei Dodge noch befassen. Wenn das Geschäftsmodell Sinn ergibt, sei vieles möglich.

Ein klares Nein zu einem V8-Motor ist das tatsächlich nicht – eher eine sehr starke Andeutung hin zu dem Einsatz des Motors auch im neuen Charger. Dodge baut das große Aggregat ohnehin weiter – wie kürzlich mitgeteilt, bekommt das SUV Durango in seiner Top-Variante noch bis mindestens 2026 das bei Fans anscheinend äußerst beliebte Triebwerk. Carlos Tavares, der ehemalige Chef des Stellantis-Konzerns, zu dem Dodge gehört, galt als V8-Gegner. Fans sahen in ihm den Killer ihres V8-Hemi – direkt nach Tavares‘ Abgang munkelten sie über eine Rückkehr dieses Motors. Anscheinend haben sie recht behalten – weil Dodge im Verkauf von Fahrzeugen mit V8-Verbrenner ein Geschäft sieht. McAlear betont in dem Zusammenhang, dass es bei Dodge seit Tavares‘ Weggang kein schlechtes Wort mehr zu dem V8 gegeben hätte.

Last Call gilt nicht mehr

Damit wird die Last-Call-Aktion der vergangenen Jahre, bei der Dodge den Verkauf der angeblich letzten V8-Modelle zelebriert hat, immer mehr zur Farce. Und andere Stellantis-Marken halten ebenfalls am V8-Hemi fest: Ram nutzt ihn bei seinen Heavy-Duty-Varianten des Pick-ups Ram ungeniert weiter und auch unter der Haube des Jeep Wrangler Rubicon 392 grollt der Motor.

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Dodge-Chef Matt McAlear weist aber eindrücklich darauf hin, dass der Einbau einer weiteren Motorvariante immer viel Entwicklungs-Vorlauf braucht. Es gäbe eine Vielzahl von Zuliefern, die man in den Entwicklungs-Prozess einbinden müsse und man müsse sich auch an permanent ändernde Vorschriften halten. Daran ändere auch die aktuelle Präsidentschaft von Donald Trump nichts – man müsse deutlich länger planen als für vier Jahre (die reguläre Amtszeit eines US-Präsidenten beträgt vier Jahre). Womöglich hat der Dodge-Manager damit zumindest das mittelfristige Aus von V8-Motoren auch bei Dodge im Blick.

In der Bildergalerie zeigen wir die Dodge-V8-Nachrüst-Motoren.  © auto motor und sport

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