Ein SUV von Ferrari? Wie sich die Zeiten doch ändern. Noch bis vor kurzem galt solch ein hochbeiniges Ungetüm für Kenner der Marke mit dem springenden Pferd als nahezu undenkbar. Haben die stolzen Italiener ihre ruhmreiche Sportwagen-Tradition doch wie kaum ein anderer Autobauer verinnerlicht. Nun aber verdichten sich die Anzeichen dafür, dass es in der Causa SUV zu einer Kurskorrektur kommen könnte.

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Ferrari-Chef Sergio Marchionne galt lange als Verfechter der Ansicht, Ferrari sollte nicht wie all die anderen Marken den Verlockungen des SUV-Booms erliegen. Doch der Erfolg der hoch aufgeschossen Fahrzeuge ist ungebrochen und eine Trendwende aktuell nicht in Sicht. Porsche, Maserati, Bentley und Co. haben vorgemacht, wie trefflich sich hier Geld verdienen lässt. Die Nachfrage scheint einfach zu groß, als dass Ferrari diese Marktlücke weiter ignorieren könnte.

Bloß keine einfallslose Kopie

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, wird in Maranello inzwischen ganz offen darüber nachgedacht, ob man nicht doch den zugegebenermaßen erfolgreichen Beispielen von Porsche und Co. folgen sollte. Dabei wird aber betont, dass keinesfalls eine uninspirierte Kopie vorhandener Modelle infrage kommt. Vielmehr müsse Ferrari einen eigenen Weg gehen.

Vor- und Nachteile durch steigenden Absatz

Das Ferrari-SUV könnte Bestandteil eines Fünfjahresplans werden, der voraussichtlich Anfang kommenden Jahres präsentiert wird. Eines der Hauptziele dürfte die Verdopplung des Gewinns auf dann annähernd eine Milliarde Euro sein. Da käme eine deutliche Steigerung der Absatzzahlen gerade recht. Derzeit liefert Ferrari pro Jahr weniger als 10.000 Fahrzeuge an Kunden in aller Welt aus.

Mit der Erweiterung des Portfolios um ein SUV könnte die Schwelle von jährlich 10.000 Einheiten vermutlich problemlos überschritten werden. Das wiederum würde neue Herausforderungen mit sich bringen, da Ferrari dann nicht länger als Kleinserienhersteller gelten würde. Der Grund: Als Kleinserienhersteller profitiert der Sportwagenbauer in Nordamerika und Europa von weniger strikten Vorschriften hinsichtlich der Verbrauchs- und Emissionswerte der Fahrzeuge. Dieses Privileg wäre somit dahin.

Interessenten brauchen Geduld

Wer sich schon immer einen waschechten Ferrari mit dem Nutzwert eines Kombis und der Übersicht eines Bullis gewünscht hat und jetzt hellhörig geworden ist, muss sich auch im besten Falle noch einige Zeit in Geduld üben. Frühestens im Jahre 2021 ist mit dem SUV der Italiener zu rechnen. Über weitere Eckdaten wie Motorisierung und Preis lässt sich derzeit ebenfalls nur spekulieren.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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