Mit dem Fiat 131 Abarth wurde Röhrl 1980 Rallye-Weltmeister. Eins der 400 Homologationsmodelle für Röhrls Rallyeauto kommt am 7. Februar in Paris unter den Hammer. Der erwartete Preis ist sechsstellig.
Ohne Erfolge auf den Rallye-Pisten wäre die Geschichte des Fiat 131 schnell erzählt und die Erinnerung an das Auto vermutlich längst verblasst. Die kompakte Limousine folgte 1974 auf den 124, der von Sizilien bis Sibirien die halbe Welt motorisierte und in Lizenzfertigung biblisch alt wurde; der VAZ-2107 "Shiguli" rollte bis 2014 in Ägypten und Togliatti vom Band.
Fiat 131 Abarth Rallye
Doch zurück zum 131. Den baute Fiat ab 1974 in Mirafiori und nannte ihn nach dem Werk. Es gab eine Limousine mit vier Türen, einen Kombi mit dem Namen Panorama und einen Zweitürer. Von dem leitete Abarth das Rallye-Homologationsmodell ab. Für die Zulassung zur Gruppe 4 mussten 400 Autos gebaut werden. Die bekamen dicke Backen aus Glasfaser, damit breite Räder drunterpassen, und einen Zweiliter-Vierzylinder, der sich für Wettbewerbseinsätze auf 245 PS tunen ließ. Der Finne Markku Alén gewinnt mit dem 131 vier Mal die 1000-Seen-Rallye, der Deutsche Walter Röhrl seine Lieblings-Rallye Monte Carlo. Röhrl wird 1980 mit dem 131 Rallye-Weltmeister, was Fiat Deutschland mit einem Sondermodell feiert. Die Marke gewinnt 1977, 1987 und 1980 mit dem 131 die Herstellerwertung der Rallye-WM.
Im Serienmodell leistete der längs eingebaute Motor 140 PS. Das ist im Straßenverkehr der Siebziger viel Leistung: Ein VW Golf GTI gilt mit 110 PS als gut motorisiert und in der Sechszylinderlimousine Mercedes 250 treffen 129 PS auf die schweren Knochen eines W123. Der 131 Abarth Rallye wiegt leer weniger als eine Tonne, man darf sich also als Fahrer Röhrl oder Alén nahe fühlen.
Schätzpreis: 100.000 bis 140.000 Euro
Das wollte auch der Eigentümer jenes Homologationsautos, das am 7. Februar 2025 bei Artcurial unter den Hammer kommt. Er ließ die 1976 gebaute Limousine nach den Regeln der Gruppe IV ausstatten und in den Farben des Jahres 1980 lackieren. Auf die Spica-Einspritzung der Wettbewerbsmodelle verzichtete er hingegen. Doch die Armaturen und Instrumente sind so, wie sie damals bei den Werksautos waren. Ein Stapel Rechnungen und Zertifikate für technische Inspektionen gehört zum Auto. Laut Auktionshaus ist es "ready to race", das FIA-Formular fehlt allerdings noch. Auf 100.000 bis 140.000 Euro schätzt Artcurial den Preis des Autos. © auto motor und sport
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