Toyotas neue Wasserstoff-Brennstoffzelle der dritten Generation verspricht niedrigere Kosten und mehr Reichweite. Wann kommen die nächsten Wasserstoff-Autos?
Seit 2014 fährt der Toyota Mirai auf den Straßen. Die etwa 10.000 Fahrzeuge, die die Japaner in den Jahren bis 2019 verkauften, dienten auch als Versuchs- und Entwicklungslabor, um die Wasserstofftechnik zu verbessern. 2020 bekam die zweite Generation des Toyota Mirai bereits die zweite Generation der Brennstoffzelle verbaut. Die finden sich aber nicht nur in den Pkw der Marke wieder, sondern werden auch in stationären Stromerzeugern, Lastwagen, Bussen, Baumaschinen oder Lokomotiven eingesetzt.
Insgesamt gingen in den vergangenen Jahren knapp 3.000 Brennstoffzellen an mehr als 100 experimentierfreudige Kunden weltweit. In Japan arbeitet Toyota mit vielen Partnern zusammen, insbesondere in den Präfekturen Tokio und Fukushima, um diese Systeme im kommerziellen Sektor zu implementieren und zur Schaffung einer Wasserstoffgesellschaft beizutragen.
Vor allem diesen kommerziellen Sektor hatte Toyota bei der Entwicklung der dritten Generation der eigenen Brennstoffzelle im Blick. Und die Japaner versprechen, dass die neue Fuel Cell ihre Haltbarkeit im Vergleich zum Vorgänger verdoppeln könne und die von herkömmlichen Dieselmotoren erreichen werde. Dabei ist die Technik nun nochmals deutlich kompakter und vor allem günstiger als bisher.
Mehr Leistung, weniger Verbrauch
Genaue Details zur Technik der dritten Brennstoffzellen-Generation wird Toyota am 19. Februar 2025 auf der H2 & FC EXPO (International Hydrogen & Fuel Cell Expo) in Tokio, Japan enthüllen. Doch schon jetzt verspricht die neue Technik einen niedrigeren Wasserstoff-Verbrauch bei mehr Leistung. In einem Pkw wie dem Toyota Mirai oder den Versuchsträgern des Hilux Pick-up wären Reichweitenzuwächse von 20 Prozent bei gleichem Wasserstoff-Vorrat drin.
Im Falle des Toyota Mirai wären das dann 780 Kilometer statt der bisherigen 650 Kilometer Reichweite (siehe weiter unten). Durch die fleißigen Innovationen im Zelldesign und bei Herstellungsprozessen könnte Toyota den Mirai in Zukunft auch deutlich billiger anbieten – wenn es denn weiterhin ein Serienauto mit Wasserstoff-Antrieb geben wird.
Wann kommt der neue Mirai?
In deren 330 zusammengepressten Zellen erzeugt die Box eine Höchstleistung von 128 elektrischen Kilowatt – nur durch die chemische Reaktion von Wasserstoff und Luft. Dem Mirai der zweiten Generation reichen gerade 5,6 Kilogramm Wasserstoff – die er in Hochdruckflaschen im Unterboden versteckt – um bis zu 650 Kilometer weit zu fahren. Angetrieben wird er dabei von einem 134 kW /182 PS starken Elektromotor an der Hinterachse.
2024 bekam der Toyota Mirai bereits ein Facelift – die Antriebs- und Wasserstofftechnik blieb dabei allerdings unverändert. Die Entscheidung, ob es auch eine dritte Generation des Mirai geben wird, hängt für Toyota auch maßgeblich vom Erfolg der aktuellen Modelle ab. Ursprüngliche Pläne sahen vor, dass ein neues Modell im Jahr 2026 vorgestellt werden könnte.
Toyota und Wasserstoff
Als einer der wenigen Automobilhersteller glaubt Toyota weiterhin an die Zukunft des Wasserstoffs im Mobilitätssektor. Die Japaner investieren seit Jahren hohe Summen in die Forschung und Entwicklung und gelten als Benchmark in der Branche. Dabei geht es nicht nur um die Nutzung des Kraftstoffs für Brennstoffzellen, sondern auch für Wasserstoff-Verbrenner. Das Unternehmen betrachtet Wasserstoff als wichtigen Kraftstoff auf dem Weg zur CO2-Neutralität und arbeitet aktiv mit Partnern aus verschiedenen Branchen zusammen.

Toyota hat im Rahmen seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verschiedene Initiativen in den Bereichen "Erzeugung, Transport, Lagerung und Nutzung" von Wasserstoff gefördert. Die Japaner betonen: "Um die Anwendungsfälle und die Einführung der Brennstoffzellentechnologie zur Verwirklichung einer Wasserstoffgesellschaft weiter zu beschleunigen, ist die kontinuierliche Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie erforderlich, und dieses Brennstoffzellensystem der 3. Generation stellt einen bedeutenden Schritt dar. © auto motor und sport