In den kommenden Tagen kehrt die Hitze mit Temperaturen von deutlich über 30 Grad Celsius nach Deutschland zurück. Entsprechend heizt sich auch das Auto auf. Aber was ist der ultimative Sonnenschutz? Wie bleibt es im Auto kühl? Wir zeigen, was hilft und was nicht.

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Hitze im Auto ist ein Risikofaktor für den Straßenverkehr, den viele Autofahrer unterschätzen. Laut ADAC steigt mit den Temperaturen auch das Unfallrisiko an. Denn insbesondere die Konzentration leidet in aufgeheizten Fahrzeugen, Fahrer werden schneller müder und reagieren langsamer. Daher gilt es, dem Hitzestau im Auto vorzubeugen bzw. die nötigen Maßnahmen gegen drückende Temperaturen im Fahrzeug zu ergreifen.

Hier die besten Tipps bei Hitze im Auto:

  • Parken im Schatten: Der einfachste und logischste Weg, das Auto kühl zu halten: Achten Sie bei Schattenparkplätzen, dass die Sonne wandert. Wenn möglich, nutzen Sie Parkhäuser oder überdachte Parkplätze.
  • Verwendung von Sonnenschutz: Platzieren Sie Sonnenblenden in den Windschutzscheiben und den hinteren Fenstern, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren. Alternativ kann man auch reflektierende Frontscheibenabdeckungen verwenden.
  • Fenster leicht öffnen: Lasse die Fenster nur einen kleinen Spalt geöffnet, um eine um die Luftzirkulation zu ermöglichen. Achte jedoch darauf, dass das Auto noch sicher verschlossen ist.
  • Sonnenschutz für Kinder und Haustiere: Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere Auto bei heißen Temperaturen im Auto zurück. Selbst bei leicht geöffneten Fenstern kann die Innentemperatur schnell gefährlich ansteigen.
    Bei 34 Grad Außentemperatur erhitzt sich das Fahrzeuginnere nach 30 Minuten auf 50 Grad!
  • Wartung des Kühlsystems: Stellen Sie sicher, dass das Kühlsystem deines Autos ordnungsgemäß funktioniert. Lassen Sie die Klimaanlage regelmäßig warten
  • Verwenden Sie die Klimaanlage richtig:
    • Direkt nach dem Anlassen des Fahrzeugs sollte das Gebläse mit maximaler Kraft und bei niedrigster Temperatur arbeiten.
    • Was viele vergessen: Nach rund drei Minuten sollte die Einstellung "Umluft" gewählt werden. Auf diese Weise muss keine neue, warme Außenluft abgekühlt werden, sondern nur die bereits im Fahrzeug vorhandene
    • Richten Sie die Gebläse nicht direkt auf den Körper. Das kann zu muskulären Verspannungen führen.
    • Als Wohlfühltemperatur im Auto empfiehlt der ADAC einen Wert zwischen 20 °C und 25 °C. Bei der Einstellung der Klimaanlage sollte der Unterschied zur Außentemperatur maximal sechs Grad betragen. Sonst drohen Erkältungen und Kreislaufbeschwerden

Im Test: Was hilft gegen die Hitze

Und was bringen Sonnenschutz-Elemente, weiße Lackierung und getönte Scheiben wirklich? Der ADAC hat's schon 2021 getestet und sieben baugleiche Dacia Duster einem Hitzetest unterzogen. Vier Modelle erhielten Sonnenschutz als Zubehör, also eine Halbgarage, eine reflektierende Sonnenschutzfolie, die außen über die Windschutzscheibe gespannt wird, ein weißes Stofftuch über dem Armaturenträger sowie eine reflektierende Schutzfolie für den Innenraum. Neben einem unpräparierten Referenzfahrzeug wurden zudem ein Duster mit weißer Lackierung und ein Modell mit getönten Seiten- und Heckscheiben getestet.

Scheibentönung bringt nichts?

Nach vier Stunden in der Mittagssonne zeigten sich klare Ergebnisse. Im Referenzfahrzeug maß der ADAC 53 Grad Celsius. Drei Grad weniger brachte das weiße Tuch auf dem Armaturenbrett. Auch die innen angebrachte Schutzfolie konnte das Aufheizen auf 49 Grad nicht verhindern. Auf nur 45 Grad brachte es die Schutzfolie, die außen montiert war und die beste Wirkung erzielte die Halbgarage, die die gesamte Fensterfläche bedeckte. Hier war es im Innenraum nur 43 Grad warm – zehn Grad Unterschied zum ungeschützten Modell.

Wenngleich die Scheibentönung die Innentemperatur nur um zwei Grad reduzierte, so konnte sie das Aufheizen der Rücksitzbank verhindern. Statt 57 Grad auf der Bankoberfläche sind im Fahrzeug mit den getönten Scheiben ab der B-Säule auf der Bank nur 48 Grad gemessen worden.

Und welche Rolle spielt die Lackierung beim Aufheizen des Autos in der Sonne? So gut wie keine. Zwar liegt der Lacktemperatur-Unterschied zwischen dem schwarzen (65 Grad Celsius) und weißen Duster (44 Grad) bei 21 Grad. Der Innenraum des weißen Dusters heizte sich jedoch nur fünf Grad weniger auf.

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Das Fazit der Tester: Während der Lack nur eine untergeordnete Rolle beim Aufheizen des Innenraums spielt, sorgen dunkle Oberflächen im Inneren für einen starken Anstieg. Lenkrad und Armaturenträger können bei starker Sonneneinstrahlung bis zu 70 Grad Celsius heiß werden. Daher schaffen es schon einfache Abdeckungen, diese Temperaturen zu reduzieren – so zum Beispiel am Lenkrad je nach Sonnenschutzelement zwischen 14 und 26 Grad.  © auto motor und sport

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