Bis vor Kurzem hatte der chinesische Autoriese Great Wall Motor (GWM) noch große Expansionspläne für Europa. Eine Million Autos wollte man bereits 2025 im hiesigen Ausland verkaufen. Es sollte sogar ein eigenes Werk entstehen. Doch die tatsächlichen Verkaufszahlen enttäuschten. Jetzt greift Firmenchef Wei Jianjun zu drastischen Maßnahmen und zieht die Reißleine.

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Zum 1. August 2024 schließt GWM die Europazentrale in München. Das teilte das Unternehmen am 28. Mai mit. Alle Mitarbeiter an den Europa-Standorten würden entlassen. Allein in München sind das etwa 100 Angestellte. Sogar das Management rund um Europa-Chef Steffen Cost darf seinen Hut nehmen. Wie es nun mit angekündigten Auto-Modellen weitergeht, bleibt abzuwarten. Bisher ist GWM in Deutschland vor allem durch den Ora 03 bekannt, der einst als Ora Funky Cat verkauft wurde (siehe Fotogalerie).

Werden die Ora-Modelle weiter importiert?

Bestehende europäische Märkte möchte GWM weiterhin bedienen. Käufer bekamen Ihre Ora-Modelle bisher ohnehin oft über große Importeure wie die Emil Frey Gruppe. Dieses Vertriebsmodell dürfte unabhängig von der GWM-Entscheidung weiter bestehen bleiben. GWM will den Export aber von China aus steuern. Allerdings schließt GWM auch das große Ersatzteillager bei Nürnberg und verlegt es näher an die großen Nordseehäfen nach Amsterdam.

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Great Wall Motor gehört nicht etwa zu den jungen Start-up-Marken aus China. Das Unternehmen existiert bereits seit 1984. Als erster privater Autohersteller aus China ging GWM schon 2003 an die Börse. Mit seinen geplatzten Europa-Träumen ist der Hersteller nicht allein. Auch andere chinesischer Hersteller wie BYD werden hierzulande mit eher schleppender Nachfrage konfrontiert. Ist der GWM-Rückzug also erst der Anfang?

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