Der erste Diesel-Gipfel von Politikern, Autoindustrie und Gewerkschaften hat zu keinen bahnbrechenden Ergebnissen geführt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Vereinbarung, dass die Hersteller sich dazu verpflichten fünf Millionen Diesel-Autos mit einem Software-Update aufzurüsten.

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Auf dem ersten Diesel-Gipfel haben sich die Autohersteller zu einer Software-Nachrüstung für fünf Millionen Diesel-Pkw verpflichtet. Die Kosten hierfür tragen die Konzerne selbst. In die Zahl sind bereits die 2,5 Millionen VW-Diesel eingerechnet, die ohnehin bereits nachgebessert werden müssen. Das teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) nun mit. Betroffen sind neben Euro-5-Motoren auch einige Euro-6-Diesel. Wie die genaue Zusammensetzung der restlichen Fahrzeuge aussieht, ist dagegen noch unklar.

Diesel-Software-Updates nicht wirklich neu

Insgesamt sind laut Schätzungen derzeit rund 8,6 Millionen Fahrzeuge dieser Klasse in Deutschland unterwegs. Das Ziel der Software-Updates soll eine Reduzierung der Stickoxide um durchschnittlich 25 bis 35 Prozent sein. Um die Wirksamkeit zu überprüfen wurden außerdem neue Abgastests vor und nach den Updates vereinbart. Unternehmen wie BMW, Daimler, Opel und Volkswagen hatten jedoch ohne schon angekündigt, in den kommenden Monaten freiwillig entsprechende Software-Updates durchzuführen.

Zusätzlich haben sich die Autohersteller aber auch dazu bereit erklärt, neue Kaufanreize für Kunden zu schaffen, die derzeit noch mit älteren Dieselfahrzeugen unterwegs sind (Emissionsklassen 1 bis 4). Die Prämien sollen dazu motivieren sich neue, moderne Diesel-Fahrzeuge oder Elektroautos anzuschaffen, gelten jedoch nur in Verbindung mit dem Kauf eines Neuwagens. BMW stellt in diesem Zusammenhang einen Rabatt von 2.000 Euro beim Kauf eines entsprechenden Neuwagens in Aussicht. Bei Ford können Kunden ihren alten Diesel (Euro 1, 2 oder 3) für einen Gegenwert von 2.000 bis 8.000 Euro in Zahlung geben. Auch bei Toyota zieht mit einem ähnlichen Angebot mit.

Nachhaltige Mobilität für die Stadt

Ebenfalls beschlossen wurde auf dem Diesel-Gipfel der im Vorfeld schon angekündigte Fonds "Nachhaltige Mobilität für die Stadt". Bund und Hersteller zahlen in diesem zu gleichen Teilen vorerst 500 Millionen Euro ein. Mit dem Geld soll der Stadtverkehr modernisiert und individuelle Pläne zur Luftreinheit für die 28 am stärksten betroffenen Regionen in Deutschland ausgearbeitet werden.

Was heißt das für den Verbraucher?

Für die Fahrzeughalter entstehen durch die Software-Updates keine Kunden. Außerdem sollen sich durch die Nachrüstungen laut Angaben der Hersteller keine Nachteile in Bezug auf Motorleistung, Verbrauch und Lebensdauer der Motoren ergeben.

Für die Halter von Diesel-Autos mit Euro-1- bis Euro-4-Norm werden dagegen keine Software-Updates angeboten. Ihnen droht nicht nur ein erheblicher Wertverlust beim Verkauf ihres Fahrzeugs, sondern auch der künftige Ausschluss aus den Innenstädten.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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