Honda, Nissan und Mitsubishi arbeiten künftig eng zusammen. Im Zentrum der Kooperation stehen softwaredefinierte Fahrzeuge und Elektroantriebe.

Mehr zum Thema Mobilität

Honda und Nissan arbeiten künftig enger zusammen. Auf eine Mitte März 2024 bekannt gegebene Absichtserklärung folgte nun die offizielle Bestätigung der Kooperation bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Die strategische Partnerschaft, die auch Nissans Verbündeten Mitsubishi umfasst, soll sich auf mehreren Ebenen auswirken.

Video: Fahrbericht: Nissan Ariya Evolve+

Zentral ist dabei die Entwicklung einer Plattform, auf der die nächste Generation von softwaredefinierten Fahrzeugen ("software defined vehicles", SDV) basieren soll. Honda und Nissan haben bereits mit der Forschung an grundlegenden Technologien begonnen und wollen diese in etwa einem Jahr abschließen. Auf Grundlage der Ergebnisse möchten die Partner daraufhin die Möglichkeit der Entwicklung einer Massenproduktion prüfen. Nach Ansicht beider Unternehmen ist dies ein Feld, das künftig über die Wettbewerbsfähigkeit von Autos entscheidet und auf dem sich besonders leicht Synergieeffekte erzielen lassen.

Gemeinsame Batterien und E-Antriebe

Darüber hinaus wollen Honda und Nissan ihre Batterie-Technologien zusammenführen. Konkret soll es um die Vereinheitlichung der Spezifikationen der Batteriezellenmodule gehen, die sowohl für kostengünstige als auch High-Performance-Modelle geeignet sein sollen. Von Zulieferern bezogene Akkus sollen in den Fahrzeugen beider Unternehmen verwendet werden können. Dadurch versprechen sich die Partner Kostensenkungen. Obendrein erhält Nissan Zugriff auf die Batterien der L-H Battery Company, bei der es sich um ein Joint Venture von Honda und dem Spezialisten LG Energy Solution handelt. Die Akkus sollen ab 2028 jene Elektro-Nissans eingebaut werden, die in den USA vertrieben werden.

Eine intensivere Zusammenarbeit soll es künftig ebenfalls bei Elektroantrieben geben. Honda und Nissan wollen ihre E-Achsen samt Motoren und Wechselrichtern technisch vereinheitlichen, um sie ohne große Anpassungen in der nächsten E-Auto-Generation beider Unternehmen einsetzen zu können. Zudem sollen sich die Modellpaletten beider Marken künftig besser ergänzen. Hier bestehe bereits eine Einigung, welche Modelle mit Verbrenner- und Elektroantrieben in welchen Regionen angeboten werden sollen. Details dazu nannten Honda und Nissan bisher jedoch nicht.

Tiefere Kooperation angedacht

Dabei soll es perspektivisch nicht bleiben. Beide Firmen wollen in Japan in den Bereichen Energiedienstleistungen und Ressourcenkreislauf zusammenarbeiten. Im Rahmen der Kooperation ist beispielsweise der Aufbau eines gemeinsamen Ladenetzwerks im Heimatland denkbar. Auch in Zukunft wollen Nissan und Honda Möglichkeiten zur Schaffung weiterer Synergien zwischen den beiden Unternehmen prüfen und auf eine rasche Umsetzung konkreter Maßnahmen hinarbeiten.

Noch unklar ist, wie sich die neue japanische Kooperation auf die Partnerschaft zwischen Nissan und Renault auswirkt. Beide Konzerne hatten vor einigen Monaten ihre gegenseitigen Verflechtungen neu geordnet, sodass Renault inzwischen nur noch 15 statt 43,3 Prozent der Anteile an Nissan hält. Im Gegenzug besitzt Nissan nicht nur den gleichen Anteil an Renault, sondern ist auch mit 15 Prozent an Ampere, der neuen E-Auto-Sparte der Franzosen, beteiligt. Honda dagegen war schon länger auf Partnersuche, denn die Kooperation mit General Motors läuft bald aus und beschränkt sich lediglich auf den Honda Prologue und den Acura ZDX, die beide auf der GM-Ultium-Elektro-Plattform basieren.

Viele Vorteile mit ams+
Erhalten Sie werbereduzierten Zugang zu allen Inhalten von auto-motor-und-sport.de inkl. der digitalen Zeitschrift als E-Paper. Monatlich kündbar.

Hinweis: Im Video nach dem ersten Absatz erfahren Sie, wie sich der Elektro-SUV Nissan Ariya fährt. In der Fotoshow über dem Artikel verraten wir Ihnen, wie sich dessen Konkurrent Honda E:NY1 im Vergleich mit dem elektrischen Volvo C40 schlägt.  © auto motor und sport

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.