In München kommt ein MC12 von 2004 mit nur 6.700 Kilometern Laufleistung unter den Hammer. Der Wagen befindet sich in ausgezeichnetem und fast unbenutztem Zustand. Die Fahrgestellnummer lautet 12081. Der Schätzpreis liegt zwischen vier und fünf Millionen Euro. Nach seiner Fertigstellung blieb der Maserati etwa 18 Monate in der Obhut des Herstellers und wurde vermutlich zu Werbezwecken genutzt. 2006 verkaufte Maserati den MC12 an seinen ersten Privatbesitzer nach Malaysia, wo er zehn Jahre lang Bestandteil einer großen Sammlung war. Der zweite Besitzer brachte den Supersportwagen nach Deutschland.
2021 erhielt das Auto bei Formula Auto, einem Ferrari- und Maserati-Händler in Dänemark, einen großen Service. Die Mechaniker tauschten unter anderem Kupplung, Zahnriemen, die linke Spurstange und die elektronische Wasserpumpe. Zusätzlich erhielt der MC12 neue Zündkerzen, Öle und Bremsflüssigkeit. Gegen Ende 2022 ließ der Besitzer einen Ölwechsel vornehmen.
Video: Driften im Schnee: Letzte Tests des Maserati MC20
Der Maserati auf Ferrari-Basis
Nach den beiden schwierigen Jahrzehnten 1980 und 1990 ging es für Maserati nach der Jahrhundertwende endlich wieder aufwärts. Um die Marke weiter zu kräftigen, entschieden sich die obersten Köpfe dazu, ein Halo-Auto zu bauen. Außerdem wollte der Hersteller in die GT1-Klasse der FIA GT-Meisterschaft einsteigen.
Der MC12 basiert, dank der damaligen Zusammenarbeit von Maserati und Ferrari, auf dem Ferrari Enzo. Designer Frank Stephenson entwarf eine neue Karosserie, ein Monocoque aus Kohlefaser und Nomexwaben, ebenfalls inspiriert vom Enzo. Doch im Vergleich zum Ferrari wies der MC12 einen geringeren Luftwiderstand und mehr Abtrieb auf. Der 6-Liter-V12-Motor mit 632 PS bei 7.500 Umdrehungen katapultiert den Supersportler in 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h.
Erfolgreich im Rennsport
Trotz gedrosselter Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit – um die Ferrari-Spitze zu besänftigen – war der MC12 eine Rakete auf der Rennstrecke. Im Jahr 2005 stürmte Maserati zum Sieg im FIA GT Manufacturer’s Cup und holte fast doppelt so viele Punkte wie Ferrari. Insgesamt baute Maserati 50 Exemplare des MC12 und lackierte alle, bis auf ein Auto für Michael Schumacher, zweifarbig in Fuji-Weiß und Blau.
Im Video sehen Sie den Nachfolger des MC12, den MC20, im Schnee. © auto motor und sport
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