Auch McLaren kann sich dem SUV-Trend nicht entziehen. Wahrscheinlich ist ein PHEV-Antrieb, die Plattform könnte von einem Partner kommen.

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Lange hat sich McLaren gegen einen SUV gewehrt, aber seit Michael Leiters 2022 das Ruder bei den Briten übernommen hat, verdichten sich die Gerüchte um einen hochbeinigen McLaren immer weiter. Der in Deutschland geborene CEO kam von Ferrari, wo er zuvor als Technischer Direktor (Chief Technology Officer) gearbeitet und zuletzt das Purosangue-Projekt verantwortet hatte.

Video: Fahrbericht: McLaren Artura Hybrid-Supercar

Zuvor war Leiter bei Porsche für verschiedene Cayenne-Generation mitverantwortlich. Der Mann kennt sich also mit SUV-Modellen aus. Leiters Vorgänger bei McLaren, Mike Flewitt, hatte einen SUV stets kategorisch ausgeschlossen. Vielleicht auch ein Grund, warum sich die Briten immer tiefer hinein in finanzielle Probleme manövrierten, während die Wettbewerber mit SUV-Modellen ordentlich Stückzahlen und Kasse machen.

Höhergelegter Sportwagen

In aktuellen Interviews mit verschiedenen US-Magazinen bestätigt Leiters, dass man an Konzepten arbeite, die die typische McLaren-Performance für mehr als zwei Passagiere erlebbar mache. Ja, mit dem Speedtail hatten die Briten bereits einen Dreisitzer am Start, Leiters denkt aber mit Sicherheit an andere Darreichungsformen, als einen weiteren Supersportwagen. Ein McLaren-SUV wird aber kein typischer SUV, sondern eher ein höhergelegter Sportwagen. Die entsprechende Designlinie für alle kommenden Modelle wird bereits von Tobias Sühlmann entwickelt (siehe Fotoshow), der im September 2023 zu den Briten zurückgekehrt ist.

V8-PHEV und Partnerplattform

Er deutete zudem an, dass ein möglicher SUV die Einbindung eines Plattformpartners notwendig machen könnte. Zudem scheint man beim Antrieb eine PHEV-Variante gegenüber einem rein elektrischen Konzept zu bevorzugen. Dabei könnte McLaren seinen eigenen Hybrid in einer Partner-Plattform integrieren – so zumindest die Ideal-Vorstellung von Leiters.

Wenn Leiters vom eigenen PHEV-Antrieb spricht, dürfte nicht der V6-Plug-in-Hybrid aus dem Artura (siehe Video oben) gemeint sein, sondern der noch in der Entwicklung befindliche V8-Plug-in-Hybrid, der auch für den 750S-Nachfolger eingeplant ist.

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McLaren-SUV wird teuer

Einen konkreten Partner nennt Leiters nicht, die Briten sollen aber in Gesprächen mit BMW stehen. Hier könnte der XM als Plattformspender dienen. Auch die Fertigung eines möglichen SUV könnte McLaren an einen Partner auslagern, da eine Integration in die McLaren-Produktion in Woking zu teuer wäre. Teuer ist auch das Stichwort für Platzierung eines möglichen SUV-Modells. Hier sieht Leiters eher das obere Ende der Angebotspalette für einen McLaren-SUV, irgendwo auf dem Niveau von Rolls-Royce Cullinan und Ferrari Purosangue. Unter 380.000 Euro dürfte das Modell also kaum zu haben sein. Bis der McLaren-SUV tatsächlich kommt, dürften allerdings noch Jahre vergehen. Ob die Kundschaft, die bereits jetzt nach so einem Modell verlangt, so lange warten will, ist nicht sicher.

Die Finanzierung des neuen Projekts dürfte durch die 100-prozentige Übernahme der Briten durch den bahrainischen Staatsfonds Mumtalakat im Frühjahr 2024 abgesichert sein.  © auto motor und sport

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