Der Mercedes 560 SEC ist die Aufschneider-Ikone der 1980er – besonders im zeitgenössischen Breitbau-Look. Jetzt steht ein Top-Exemplar zum Verkauf. Sein Preis schockt nur auf den ersten Blick.

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Moment! Bevor Sie jetzt weiterklicken, überwinden Sie bitte kurz ihren automobilen Würgereiz und vergessen Sie die typischen 1980er-Ballonseide-Bilder aus den Rotlichtmilieus dieser Welt. Versuchen Sie lieber, sich auf die Fakten zu konzentrieren.

Video: Im Video: Mercedes-Benz 560 SEC Koenig (1989)

Denn hier sehen Sie eines der stärksten und luxuriösesten Coupés im noch frischen Oldtimer-Alter. Ein 5,6-Liter-V8 mit 279 PS schlägt unter der langen Haube und treibt tief bollernd über ein Automatik-Getriebe die 26,5 Zentimeter breiten Hinterräder an. Als wäre das nicht genug, adelt der zeitgemäße Breitbau-Umbau diesen konkreten Mercedes 560 SEC zu einem echt seltenen und top gepflegten Zeitzeugnis.

Breiter als Koenig oder SGS

Im Vergleich zu den sonstigen Widebody-SEC von AMG, Koenig oder SGS ist dieser ABC-Breitbau nochmals spektakulärer – nicht nur wegen der hellblauen Lackierung (Diamantblau metallic). Mit dieser riesigen Hutze auf der Motorhaube, den extrem breiten, geschlitzten hinteren Kotflügeln und natürlich dem Spoiler im Tresen-Format auf dem Kofferraumdeckel könnten Sie als Held jeder Ü40-Party vorfahren.

Spätestens wenn sich die rahmenlosen Türen öffnen und den spektakulären Innenraum freilegen, dürfte dann auch Partystimmung herrschen. Der frisch restaurierte C126 präsentiert sich nämlich in plüschigem hellblau mit strahlend hellem Fußraum. Fehlt bloß die stimmungsvolle Musik über das Becker-Kassetten-Radio.

Preis angemessen sechsstellig

Beim diamantblauen 560 SEC handelt es sich übrigens um einen späten 1990er-Jahrgang. Umgebaut wurde es beim Bonner Unternehmen ABC, das nur zehn Jahre lang zwischen 1983 und 1993 existierte. Typischerweise kosteten solche Bodykits so viel wie ein gehobener Neuwagen. Daher waren sie nur äußerst zahlungswilligen Kunden mit ausgeprägtem Hang zur Extravaganz vorbehalten.

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Sie man sich die weißen Alcantara-Teppiche genau an, wird die Laufleistung von nur 5.157 Kilometern auf dem weißen Tacho tatsächlich glaubwürdig. Und diesbezüglich ist der vom niederländischen Händler autoleitner aufgerufene Preis von 175.000 Euro sogar noch fair kalkuliert. Ein ähnlich gut erhaltener SEC-Breitbau von AMG wechselte zuletzt bei einer Sothebys-Auktion für 680.000 Euro den Besitzer.  © auto motor und sport

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