Mercedes möchte mehr Geld in Verbrennermotoren investieren. Das betrifft auch die S-Klasse und die geplanten Batteriefabriken.

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Konzernchef Ola Källenius erläutert im Interview mit der WirtschaftsWoche, dass eigentlich bis 2025 Elektroautos und Hybride die Hälfte des Absatzes ausmachen sollten. Doch die sinkende Nachfrage an E-Autos zwingt das Unternehmen zum Umdenken.

Investitionen in Verbrenner

Zuvor hatte Källenius sein eigenes Elektro-Ziel für 2030 gestrichen und angekündigt, länger auf Verbrenner und Elektro zu setzen als ursprünglich gedacht. Im Jahr 2024 möchte Mercedes 14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und in seine Werke mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Elektromobilität und Hightech-Verbrennertechnologie investieren. "Davon wird ein erheblicher Teil in Deutschland und hier hauptsächlich in Baden-Württemberg ausgegeben", so Källenius.

Wenn die Zahl elektrifizierter Hightech-Verbrennern bis 2030 größer sein sollte, dann wolle man die vorhandenen industriellen Strukturen erhalten und effizient nutzen. Unter Hightech-Verbrennern meint Mercedes hybride Verbrenner mit Elektro-Unterstützung. Das Unternehmen möchte nun den bestehenden Antriebsstrang optimieren, damit dieser "bis tief in die 2030er-Jahre hält”, betont Källenius. Auch alle relevanten Verbrenner und Getriebekombinationen sollen für neue Regulierungen wie für EU7 oder China 7 fit überarbeitet werden.

"Unsere Motoren werden immer auf dem allerhöchsten technologischen Stand sein. Sonst würden wir schlagartig 2027/28 unser Verbrennergeschäft abwürgen”, sagt Källenius. Der Mercedes-Chef geht im Moment für 2030 von einem 50-zu-50-Absatz aus. Jeweils die Hälfte sollen Elektroautos und Hybrid-Modelle sein.

Zukunft der S-Klasse

Die Überlegungen, Verbrenner länger zu bauen, haben auch Auswirkungen auf Mercedes S-Klasse. Mitte 2026 erscheint das Facelift der aktuellen S-Klasse. Laut Källenius habe der Konzern viel mehr Geld in das Facelift der Verbrenner S-Klasse gesteckt, als normalerweise für die Modellpflege üblich. Doch Mercedes wolle auch weiterhin Geld für E-Autos aufbringen. So klärt Källenius mit dem Gerücht auf, dass die elektrische S-Klasse eingestellt werden solle. Das sei eine falsche Information. Schließlich möchte Mercedes weiterhin bis Ende 2025 bilanziell CO₂-neutral sein.

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Batterie-Fabriken

Auch die Pläne für den Aufbau von Batteriezellfabriken bestehen weiterhin. "In Summe werden wir weiter wie geplant acht Gigafabriken beziehungsweise eine Batteriekapazität von 200 Gigawattstunden brauchen”, versichert Källenius. Zuletzt hatte der Batterieproduzent ACC, an dem Mercedes beteiligt ist, die Baupläne einer Fabrik in Kaiserslautern auf Eis gelegt. ACC möchte seine Pläne für die richtige Zellchemie überdenken und billigere Batterien auf den Markt bringen. Ursprünglich sollten im alten Opel-Werk NMC-Batterien (Nickel-Mangan-Cobalt) entstehen, die sind technisch allerdings schon wieder überholt. Die Chinesen setzen längst auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die eine bessere Reichweite und schnelleres Laden mit sich bringen sollen.

In der Bildergalerie sehen Sie den Erlkönig der kommenden S-Klasse.  © auto motor und sport

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