BMW verkleinert seinen Stand auf der kommenden IAA drastisch – voraussichtlich auf unter ein Drittel der Fläche. Dafür zeigen die Münchner verstärkt auf Elektronik-Veranstaltungen Präsenz. Die Neuausrichtung der Messeauftritte ist Teil eines Strategiewechsels von BMW.
Auf der kommenden IAA wird BMW in viel kleinerem Umfang auftreten als bisher. Leistete sich das Unternehmen 2017 noch einen 11.000 Quadratmeter großen Stand, soll er in diesem Jahr nach Informationen des Handelsblatts nur noch 3.000 Quadratmeter einnehmen. Im Gegenzug baut BMW andere Aktivitäten aus.
Verstärkte Aktivität in China
So engagiert sich das Unternehmen zukünftig verstärkt in China sowie auf Technikmessen. Der neue vollelektrische X3 wird beispielsweise nicht in Deutschland vorgestellt, sondern in Kürze im Rahmen einer einer chinesischen Messe.
Zudem tritt BMW verstärkt auf Veranstaltungen ohne vordergründigen Bezug zum Automobil auf. Dazu zählen die CES in Las Vegas, eine Messe für Unterhaltungselektronik, wie auch der Mobile World Congress in Barcelona. Auf derartigen Veranstaltungen kann BMW seine Kompetenzen in jenen Bereichen zeigen, die nicht direkt mit Motoren oder der klassischen Individualmobilität zu tun haben.
Digitalstrategie bei BMW
Die Verlagerung der Messeauftritte ist Teil der Strategie des Unternehmens: weg vom reinen Autohersteller, hin zum Anbieter digitaler Mobilitätslösungen wie Carsharing, Mitfahrdiensten oder anderer Dienstleistungen rund um die Mobilität. Diese Strategie zeigt sich zum Beispiel an der europaweit tätigen Carsharing-Tochter Drivenow, die BMW schon 2011 zusammen mit Sixt gegründet hatte. BMW strebt in diesem Feld an, bis 2025 rund 100 Millionen Kunden durch Carsharing oder andere Dienstleistungen zu haben.
Neue Aktivitäten, neue Messen
BMW-Chef Harald Krüger ist der Überzeugung, dass der Wandel im Automobilbereich gerade erst begonnen hat. „Die Wertschöpfung verschiebt sich von der Hardware in Richtung Software und Services“, so Krüger. Der Grund dafür liegt in den zukünftigen selbstfahrenden Elektroautos. Mit den einfachen elektrischen Antrieben ist nicht mehr viel zu verdienen. Sie erfordern auch keine vieljährige Erfahrung im Motorenbau.
Dafür werden Vernetzung und Softwarelösungen immer wichtiger. Deswegen arbeiten Tech-Konzerne wie Google und Apple an eigenen Autos oder zumindest an zugehörigen elektronischen Systemen. Weil BMW ebenfalls auf diesem Gebiet verstärkt aktiv wird, passt das Unternehmen nun auch seine Marketingaktivitäten an. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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