Auf der Tuning-Messe Tokyo Auto Salon 2025 bringt Nissan drei Konzeptautos mit Gewöhnungsbedarf, die teilweise aussehen wie selbst gebaut. Kein Wunder, denn das sind sie auch.

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Dem Nachwuchs eine Chance: Auf der Tuning-Messe Tokyo Auto Salon bringt Nissan drei Concept-Cars, die von Studenten des Nissan Automobile Technical College entworfen und gebaut wurden. Die Showcars beweisen in jedem Fall Mut zur Lücke, denn im Gegensatz zu den sonst üblichen Hightech-Tuning-Studien der Hersteller wirken sie ein wenig rustikal im Finish. Und geben Antworten auf Fragen, die so bislang noch nicht oft gestellt wurden.

Sportwagen-Kombi

Einen Z mit Leaf-Heck beispielsweise dürften bislang nicht viele Nissan-Fans vermisst haben. Dennoch haben Studenten des Nissan Kyoto Automobile Technical College genau das gebaut. Der Z "Lealia" (soll das englische Wort "lead" mit dem lateinischen Wort "familia" kombinieren) wird als "Fahrzeug für Väter" bezeichnet, welche "Sportwagen lieben und von einem Fairlady Z träumen, gleichzeitig aber die Freude am Fahren mit ihrer Familie erleben möchten."

Unter dem gelben Lealia Concept steckt allerdings, trotz der Frontgestaltung, kein aktueller Nissan Z RZ34, was zumindest motorseitig ein bisschen Spaß ins Spiel bringen könnte. Stattdessen wurde der kreuzbrave Familienkombi Stagea (M35, 2001-2007) unters Messer genommen, dem die Studenten die Front des in Japan "Fairlady" genannten Sportwagens anbauten. Vervollständigt wird das Konglomerat durch das ab der C-Säule angefügte Heck eines Nissan Leaf mit verbreiterten Radhäusern und neuem Heckleuchten-Design.

Nissan NEO Skyline

Etwas ratlos lässt einen auch das zweite Modell zurück, der NEO (soll für Nostalgie, Ermutigung und Originalität stehen) Skyline. Trotz des Rundleuchten-Hecks steckt hier kein GTR-R33 unter der ondulierten Hülle, sondern der bei Nissan-Motorsport-Fans wegen seines braven Auftritts verschmähte Nach-Nachfolger V35 aus Anfang der 2000er Jahre. Der in "Tomoaki Blue" lackierte Zweitürer stellt speziell mit der Heckpartie eine gewisse Herausforderung für die Geschmacksnerven dar, wo sich die Radhäuser weit über die vergleichsweise schüchterne Bereifung wölben. Mit Motorhaube und Kofferraumdeckel wird außerdem das Wort "Spaltmaß" neu definiert. Dafür zuckt im Werkzeugkasten das Schichtdicken-Messgerät angesichts der tapferen Spachtelarbeiten ganz nervös hin und her.

Plüsch trifft Breitbau

Was unter dem dritten Showcar steckt, lässt sich dagegen auf Anhieb erkennen. Basis ist ein Nissan Bluebird Maxima U11 aus den 1980er Jahren. Der Bluebird "Kiwami" entstand laut Nissan in nur zweieinhalb Monaten Bauzeit. Den Namen erklären die Japaner folgendermaßen: "Die Studenten wählten den Namen Kiwami — was auf Japanisch "Ultimativ" bedeutet —, um ihren Wunsch auszudrücken, jeden Aspekt des Autos, von der Außen- über die Innenausstattung bis hin zum Fahrerlebnis, zu perfektionieren und die Essenz der Nissan-DNA zu verkörpern."

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Trotz des Widebody-Umbaus, der offenbar auf einer Abkant-Maschine entstand, hat der Bluebird Kiwami einen gewissen Charme, der nicht zuletzt aus dem 80er-Jahre-Plüsch-Interieur herrührt. Um trotz der fehlenden B-Säule des Viertürers ein bisschen Stabilität in die Struktur zu bringen, wurde innen zudem ein Rohrkäfig eingezogen.

Der Tokyo Auto Salon findet jeden Januar im Makuhari Messe Kongresszentrum in Chiba City, östlich von Tokio, statt. Dieses Mal läuft die Messe vom 10. bis 12. Januar 2025.  © auto motor und sport

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