Opel stellt den Combo mit einem neuen Allradsystem vor. Das setzt auf eine außergewöhnliche Technik mit Elektroantrieb und stammt von einem alten Bekannten.

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Im Frühjahr 2024 hat Opel den Combo runderneuert. Der praktische kleine Kasten kommt seitdem mit frischer Optik, modernen Assistenzsystemen und sogar High-End-Technik wie dem Intelli-Lux-Matrix-Licht. Beim Antrieb bestand dagegen bislang keine Auswahl, unabhängig von der Motorisierung sind beim Opel Combo stets die Vorderräder für den Vortrieb zuständig.

Das ändert sich künftig, denn die Rüsselsheimer nehmen ab sofort auch einen Allrad-Combo ins Programm auf. Möglich macht das die Kooperation mit dem französischen Allrad-Spezialisten Dangel, der bereits das Vorgängermodell auf Wunsch mit dem überlegenen Antriebssystem veredelte. Allerdings ist diesmal alles anders.

Elektro-Hinterachse

Denn statt der bisher in fast 50 Jahren von Dangel kultivierten Umbautechnik mit zusätzlichem Verteilergetriebe und per Kardanwelle angetriebener zweiter Achse ist bei den Allrad-Spezialisten aus dem Elsass die Moderne eingekehrt. Der Combo und seine Stellantis-Geschwister (unter anderem Peugeot Rifter und Citroën Berlingo) bekommen künftig einen elektrischen Allradantrieb. Das hat Vor- und Nachteile. Günstiger wird es deshalb aber, so viel sei vorausgeschickt, leider nicht.

Video: Im Video: Elektro-Allrad von Dangel

Für den Umbau zum Allradler bekommt der Kasten eine elektrisch angetriebene Hinterachse eingepflanzt. Die arbeitet autark und unabhängig vom serienmäßigen Frontantrieb des Basisfahrzeugs und wird elektronisch geregelt. Dazu programmiert Dangel die Traktionskontrolle und die Stabilitätskontrolle ESP neu, um den Zusatzantrieb sicher einzubinden. Versorgt wird die Elektro-Achse aus einem Doppelpaket mit 48 Volt-System und LFP-Batterien, die es auf 4,8 kWh Kapazität bringen. Aufgeladen werden die Batterien dabei von der Fahrzeug-Lichtmaschine sowie eigenständig über Rekuperation direkt aus der E-Maschine.

Enorme Höherlegung

Nähere Daten zu Leistung und Drehmoment der elektrischen Hinterachse liefert Dangel nicht. Dafür einen Preis: 9.250 Euro kostet der Umbau zuzüglich Mehrwertsteuer. Dabei ist allerdings nicht nur der eigentliche Allradantrieb enthalten, sondern auch ein neues Fahrwerk mit einer Höherlegung um stolze 90 Millimeter sowie Unterfahrschutz-Bleche für Motor, Getriebe und Tanks. Auf den Umbau gibt Dangel zwei Jahre Garantie, Grantieverlängerungen von einem bis zu drei Jahren sind für jeweils 200 Euro pro Jahr verfügbar.

Lieferbar ist dieses Allradpaket ausschließlich für den Combo (und die baugleichen Stellantis-Derivate etwa von Fiat, Peugeot oder auch den im Auftrag gebauten Toyota Proace City) mit dem 130 PS starken 1,5-Liter-Diesel und EAT8-Automatikgetriebe. Dabei ist das System für beide Fahrzeuglängen verfügbar.

Gelände-Umbau für Frontantrieb

Für den 1,5er Diesel mit Handschaltung und den elektrisch angetriebenen Opel Combo-e hat Dangel auch noch eine Alternative im Programm, den "Trek"-Umbau. Der bleibt zwar beim reinen Frontantrieb, bekommt aber ein automatisches Sperrdifferential von Quaife in die Vorderachse gepflanzt und dazu das Höherlegungsfahrwerk samt Unterfahrschutz der 4x4-Version verpasst.

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Mit dem traktionssteigernden Differential und der erheblich verbesserten Bodenfreiheit lässt sich abseits der Straße schon einiges anfangen, ohne den drastischen Allrad-Preis zu zahlen: 2.995 Euro kostet der Spaß für den Diesel; 3.095 Euro für den Combo-e (und seinte Stellantis-Geschwister). Auch hier kommt noch die jeweilige Mehrwertsteuer obendrauf, dafür ist die Garantieverlängerung mit 150 Euro pro Jahr günstiger.  © auto motor und sport

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