Bereits seit 2022 wird am Autobahnkreuz Nürnberg-Ost eine Verbindung zwischen der A6 und der A9 erstellt. In einer spektakulären Aktion wurde Ende Mai 2024 die zweistreifige Rampe um 115 Meter über die nicht gesperrte Autobahn verschoben.

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Die Brücke entsteht im sogenannten Taktschiebeverfahren. Dabei entsteht der Überbau der Brücke abschnittsweise an einem Ende vorab und wird anschließend Stück für Stück zum anderen Ende verschoben. Diese Bauweise minimiert Eingriffe in den Verkehr, da der Bau über dem Verkehrsraum der Fahrbahnen erfolgt.

Tausende Tonnen in 10 Minuten

Bei laufendem Verkehr auf der A6 näherte sich Ende Mai mit bis zu 10 Metern pro Stunde die mittlerweile 9.000 Tonnen schwere, gebogene, zweistreifige Rampe ihrem Anschlussstück. Jetzt fehlen nur noch 64 von insgesamt 588 Meter Gesamtlänge.

Bereits im Dezember 2023 haben die Autobahn-Bauer 115 Meter der flach abgespannten Schrägseilbrücke verschoben. Dabei bewegten zwei Hydraulikpressen den sogenannten "Overfly" mit einem Gewicht von damals "nur" 6.050 Tonnen. Teflonbeschichtete Gleitplatten ermöglichten es, die Haftreibung der schweren Stahlkonstruktion mit einem konstanten Kurvenradius von 600 Metern auf nur vier Prozent zu reduzieren.

Die neue Rampe kostet 65 Millionen Euro

Ausgangslage: Das Autobahnkreuz Nürnberg-Ost durch den überregionalen und internationalen Ost-West- sowie Nord-Süd-Verkehr stark belastet. Dazu kommt der tägliche Berufs- und Wirtschaftsverkehr auf dem Knotenpunkt. Die durchschnittliche Verkehrsbelastung beträgt etwa 136.000 Fahrzeuge pro Tag, was zu Spitzenzeiten zu stockendem Verkehr und Staus führte. Diese Situation verschärfen Großveranstaltungen wie Messen, Fußballspiele und Konzerte im Süden Nürnbergs weiter. Selbst geringste Störungen wie Pannen oder Unfälle können den Verkehr zum Erliegen bringen.

Die einspurigen Rampen für die Verbindungen von der A6 aus Richtung Heilbronn zur A9 in Richtung Berlin und umgekehrt sind entsprechend überlastet und führen häufig zu Staus und Unfällen. Insbesondere die Verbindung von Heilbronn (A6) nach Berlin (A9) verzeichnet einen starken Eckverkehr mit durchschnittlich etwa 20.000 Fahrzeugen pro Tag, wobei in Spitzenstunden bis zu 1.730 Fahrzeuge pro Stunde gezählt werden.

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3,5 Jahre Bauzeit

Die geplante zweispurige Direktrampe unter Einbeziehung der Anschlussstelle Nürnberg-Fischbach soll die enormen Belastung der Verkehrsverbindung von Berlin nach Heilbronn reduzieren. In der Gegenrichtung die Overfly Rampe ("Overfly") in Arbeit. Die planmäßige Gesamtbauzeit bis Fertigstellung beträgt etwa 3,5 Jahre. Die Baukosten sind auf ca. 65 Mio. Euro veranschlagt.  © auto motor und sport

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