Der Porsche 935/78 Moby Dick war 1978 das stärkste aus der 935er-Reihe entwickelte Modell. Den Namen des Weißen Wals aus Herman Melvilles Roman trug der legendäre Rennwagen zunächst inoffiziell – inzwischen nennt auch Porsche ihn so. Zur Erinnerung an das Auto hat Porsche 2019 einen neuen 935 Moby Dick aufgelegt – auf Basis des 911 GT2 RS. 77 Exemplare des Carbon-Renners haben die Schwaben gebaut – jetzt stand die Nummer 13 mit geringer Laufleistung zum Verkauf.

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Der per Online-Auktion angebotene Moby Dick stand im kanadischen Ontario – er war bisher 945 Kilometer gefahren. Das extrem seltene Modell wiegt nur 1.300 Kilogramm – schließlich besteht es aus einem Aluminium-Stahl-Verbundchassis, das mit Kohlefaserplatten umhüllt ist. Das Design erinnert vorn an historische Flachbau-Porsche, hinten thront ein riesiger Flügel auf einem Wale Tail. Am unteren Ende des Hecks minimiert ein großer Diffusor Luftverwirbelungen. Aus dem hinteren Ende ragen zwei beeindruckende Endschalldämpfer, die optisch vom Porsche-908-Rennwagen von 1968 inspiriert sind. Das Design der Carbon-Spiegelkappen haben die Ingenieure vom Le-Mans-Sieger 911 RSR übernommen.

Mit 700-PS-Motor aus dem 911 GT2 RS

Den Kontakt zum Untergrund stellen einteilige Schmiederäder mit Carbon-Abdeckung und Zentralverschluss her. Für den Antrieb ist ein wassergekühlter 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxermotor (Typ MA173) mit Turboaufladung zuständig. Das Aggregat leistet 700 PS und generiert ein maximales Drehmoment in Höhe von 750 Newtonmeter. Die Schaltarbeit übernimmt ein Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe. Das Fahrwerk ist mit dreifach verstellbaren Rennstoßdämpfern und verstärkten Spurstangen ausgerüstet.

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Die Rennkabine ist von einem eingeschweißten Sicherheitskäfig geschützt, außerdem ist ein Feuerlöschsystem an Bord. Zudem gibt es Recaro-Rennschalen mit Sechspunkt-Gurten und eine im Dach montierte abnehmbare Notluke. Die wichtigsten Informationen liest der Fahrer von digitalen Cosworth-ICD-Renninstrumenten ab. Das Kohlefaser-Lenkrad ist unten abgeflacht und ähnelt den Lenkrädern aus Le-Mans-Fahrzeugen.

Selten und teuer

Bei seiner Vorstellung hat Porsche für den neuen 935 Moby Dick einen Mindestpreis in Höhe von zirka 700.000 Euro angegeben – jedes einzelne der 77 Exemplare wechselte dann per Versteigerung den Eigentümer. Beim jetzt verkauften Exemplar hatte der Käufer noch das 44.000 Dollar (aktuell umgerechnet zirka 40.319 Euro) teure Ersatzteil-Paket geordert. Wie viele Ersatzteile aktuell noch vorhanden sind, ging aus den Autkions-Unterlagen nicht hervor, allerdings dürften nach 945 Kilometern Renn-Laufleistung noch einige vorhanden sein. Die angebotene Nummer 13 (Fahrgestellnummer WP0ZZZ99ZKS199113) hat für 1,6 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 1,47 Millionen Euro), den Eigentümer gewechselt. Mit Einrechnung des Ersatzteilpakets ergibt dies innerhalb von fünf Jahren eine Wertsteigerung in Höhe von 48,37 Prozent.  © auto motor und sport

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