Weil die VW-eigene Softwareentwicklungsabteilung Cariad die E3-1.2-Plattform nicht performant ans Laufen brachte, verzögerte sich der Marktstart des E-SUV Macan (siehe Fotoshow) um zwei Jahre. Nach Analyse von McKinsey kostete dies die Zuffenhausener rund drei Milliarden Euro. Nun will sich Porsche unabhängiger in Sachen Softwareentwicklung machen und könnte nach einem Bericht des Handelsblatts den kommenden Porsche Super-SUV K1 auf eine eigene Software-Plattform stellen.

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Neue Software-Partner aus den USA

Bereits zu Beginn des Jahres reiste eine kleine "Delegation ins Silicon Valley, um sich nach Partnern umzuschauen, mit denen Porsche Alternativen zum Konzernbaukasten für Software realisieren kann", schreibt das Blatt. Ende März 2024 verkündete Porsche die finanzielle Beteiligung und die strategische Partnerschaft an bzw. mit Applied Intuition, einem auf Fahrzeugsoftware spezialisierten Lieferanten aus dem US-amerikanischen San José.

"Gemeinsam wollen die Partner Entwicklungen in verschiedenen Bereichen der Fahrzeugsoftware umsetzen", so Porsche. Ziel der Partnerschaft sei es, den Eigenanteil bei der Software zu erhöhen und die Abhängigkeiten von Lieferanten mit Black-Box Lösungen zu verringern. Damit wolle man die Komplexität reduzieren und die Umsetzungsgeschwindigkeit erhöhen.

"Applied Intuition ist ein wichtiger Softwarepartner für uns und wird uns dabei helfen, Software in allen Aspekten des Fahrzeugs besser zu verstehen. Tests können dann bereits in einer früheren Entwicklungsphase software-basiert durchgeführt und schneller absolviert werden. Damit können wir uns noch stärker darauf konzentrieren, bestmögliche Kundenerlebnisse zu schaffen", sagt Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes Forschung und Entwicklung bei der Porsche AG. "Diese weitere Kooperation stärkt das Software-Know-how von Porsche, ergänzend und unterstützend zu den Aktivitäten des Volkswagen-Konzerns."

Audi: Gleicher Partner, andere Ziele

Knapp vier Wochen nach Porsche verkündet auch VW-Tochter Audi einen Deal mit Applied Intuition. Die Ingolstädter wollen sich, wie vom neuen Audi-Chef Gernor Döllner bereits angekündigt, stärker für externe Partner öffnen. Wie Applied Intuition mitteilt, dreht sich die jetzt geschlossene Vereinbarung um "eine einheitliche Lösung, mit der Audi automatisierte Fahrfunktionen (AD) auf Fahrzeugebene entwickeln, validieren, genehmigen und implementieren kann." Die geplanten Lösungen seien branchenführend und setzten in einer erweiterten Operational Design Domain (ODD) neue Maßstäbe für die schnelle, robuste und kosteneffiziente Validierung und Zulassung von AD-Funktionen, heißt es weiter.

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Während es bei der Kooperation mit Porsche darum gehe, updatefähige Software für das Gesamtfahrzeug zu entwickeln, beschränke sich die Zusammenarbeit mit Audi auf die Bereiche automatisiertes Fahren und Life Cycle Management.  © auto motor und sport

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