Porsche SE, die Holding hinter dem VW-Konzern und seiner Tochtermarke, übernimmt Anteile an der Flix SE. Das sind die Gründe für die überraschende Maßnahme.

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"Porsche beteiligt sich an Flixbus": Schlagzeilen wie diese sorgen aktuell für Aufsehen. Natürlich ist damit nicht direkt der inzwischen an der Börse notierte schwäbische Autohersteller gemeint, sondern die Porsche Automobil Holding SE. Dabei handelt es sich um die Investment-Gesellschaft, über die im Hintergrund die Familien Porsche und Piëch über ihr Auto-Imperium herrschen. Und das ist weit größer als Porsche, sondern beinhaltet im Zentrum den Volkswagen-Konzern mit all seinen Tochtermarken.

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Dennoch ist die Maßnahme eine Überraschung, schließlich hat die Porsche SE das Wort "Automobil" offiziell in ihrem Namen stehen. Die Flix SE mit ihren bekannten Marken Flixbus und Flixtrain ist dagegen eine etablierte Konkurrenz zum individuellen Autoverkehr, schließlich können Reisende in den Bussen und Zügen des Unternehmens zu sehr günstigen Preisen am Fernverkehr teilnehmen. Warum also übernimmt die Porsche SE zusammen mit der Fonds-Gesellschaft EQT, an der sie ebenfalls beteiligt ist, der Kühne Holding und weiteren Co-Investoren direkt etwa 35 Prozent an der Flix SE?

Einstiegspreis erscheint günstig

"Flix ist eine beeindruckende Erfolgsstory", sagt Lutz Meschke, der Vorstand für Beteiligungs-Management der Porsche SE. "Auch zukünftig sehen wir ein großes Wachstumspotenzial für nachhaltige und bezahlbare Mobilitätsangebote und freuen uns, die weitere globale Expansion der Flix-Plattform zu begleiten." Es ist die erste Beteiligung der Holding an einem Plattformanbieter im Endkundengeschäft. Porsche SE plant, die Transaktion nach Einholung aller regulatorischen Genehmigungen bis Ende 2024 abzuschließen.

Für die Holding bot sich damit die Gelegenheit, mit einem "niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" in das 2013 in München gegründete Unternehmen zu investieren, das seitdem eigenen Angaben zufolge mehr als 400 Millionen Passagiere befördert hat. Allein im Geschäftsjahr 2023 waren es demnach 81 Millionen Menschen, die mit Flix verreist sind. Der Fernbus und -zuganbieter, zu dem inzwischen auch die traditionsreiche US-Marke Greyhound gehört, konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 30 Prozent auf zwei Milliarden Euro steigern.

Expansion nach Lateinamerika und Asien

Porsche SE will Flix auf seinem weiteren Wachstumskurs unterstützen. In den kommenden Jahren plant das Unternehmen weiteres Wachstum in den bestehenden Märkten Europa, USA und Türkei sowie die Expansion in neue Märkte, vor allem in Lateinamerika und Asien. Gleichzeitig werde durch die Investition die Zusammenarbeit mit EQT vertieft; bei der Fonds-Gesellschaft ist die Porsche SE zu Jahresbeginn 2024 eingestiegen. Der Einstieg bei Flix ist die erste gemeinsame Investition der beiden Partner.

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Hinweis: In der Fotoshow blicken wir zurück auf die Meilensteine des ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden der Volkswagen AG, Ferdinand Piëch, der vor fast genau fünf Jahren verstarb. Im Video nach dem ersten Absatz stellen wir Ihnen den neuen Porsche 911 GTS t-hybrid vor.  © auto motor und sport

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