Radford baut eine Neuauflage eines legendären Lotus-Modells. Doch nun scheint die junge Firma, an der Jenson Button beteiligt ist, vor dem Aus zu stehen.

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Genauso überraschend, wie Jenson Button 2009 Formel-1-Weltmeister wurde, ging der Brite vor etwa drei Jahren unter die Autohersteller. Gemeinsam mit drei Mitstreitern, dem Designer Mark Stubbs, dem Radio- und Fernsehmoderator sowie Motorenspezialist Ant Anstead sowie dem Wirtschaftsberater und Rechtsanwalt Roger Behle, belebte er 2021 die Marke Radford neu. Als klassischer Coachbuilder formte Radford bis 1975 Sonderkarosserien für Modelle aus den Edelhäusern Rolls-Royce, Bentley sowie Aston Martin. Beim Comeback fokussierten sich Button und Co. dagegen auf die Marke Lotus und kreierten mit dem Type 62-2 (siehe Fotoshow und Video) eine Neuauflage des legendären Lotus Type 62.

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Doch nun könnte die wiederbelebte Firma bereits wieder vor dem Aus stehen, denn Radford hat Insolvenz angemeldet. Konkret geht es um ein sogenanntes "Chapter 11"-Verfahren nach US-Recht (es wurde im Bundesstaat Delaware eingereicht) der Muttergesellschaft Finest Coachbuilding Group LLC, mit dem das Unternehmen seine Schulden umverteilen möchte. Derzeit seien "die Eigentumsverhältnisse unvereinbar", sagt Dan Bednarski, der Finanzchef von Finest Coachbuilding, laut "Motor1.com". "Die Umstrukturierung der Schulden ermöglicht es uns, den Eigentümerwechsel in einer Weise voranzutreiben, die es uns erlaubt, unser Tagesgeschäft weiterzuführen."

Radford will weitermachen

Medienberichten zufolge sehen sich Bednarski und Miteigentümer Anstead mit Zivilklagen unter anderem wegen Missmanagements, Betrugs und Veruntreuung von Firmenkapital konfrontiert. Bednarskis Darstellung zufolge hätten Richter jedoch wiederholt festgestellt, dass es dafür keine ausreichenden Beweise gebe. Er sieht Radford keineswegs vor dem Aus und will im Rahmen des Chapter-11-Verfahrens das "Fundament für die Zukunft stärken". Die Veränderungen seien "Teil unserer breit angelegten Strategie, den Weg für neue Investitionen freizumachen und unterstreichen unser Engagement für kontinuierliches und nachhaltiges Wachstum".

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Radford gibt sich betont kampfeslustig und will im Zuge des Insolvenzverfahrens neue Finanzmittel beschaffen, um auch weiterhin teure Sportwagen zu bauen. Die Firma scheint den Type 62-2 demnach weiterbauen zu wollen. Unklar ist allerdings, wie erfolgreich Radford das Modell am Markt platzieren konnte. Absatzzahlen nennt der Hersteller ebenso wenig wie Preise oder Details zu den Produktionskosten. Entsprechende Informationen dahingehend gibt es bislang nur in Bezug auf die Rennversion, mit der Radford 2023 beim Bergrennen am Pikes Peak teilgenommen hatte. Der Bolide wurde nach seinem Auftritt in den Rocky Mountains für eine Million Dollar (aktuell umgerechnet gut 926.000 Euro) zum Verkauf angeboten.  © auto motor und sport

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